Starke Halbzeit in Barcelona – Aber Eintracht Frankfurt braucht Stürmer!

von Carsten Germann10.12.2025 | 16:24 Uhr
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Foto: Imago

Wunder gibt es nicht jeden Dienstag… Eintracht Frankfurt unterlag am sechsten Spieltag der Champions-League-Ligaphase mit 1:2 (1:0) beim FC Barcelona. Eine starke erste Hälfte der Frankfurter blieb am Ende unbelohnt, ein zweiter Coup in Barcelona war möglich, doch der Eintracht fehl (t) en die Stürmer, um den katalanischen Giganten noch einmal zu schocken.

Nur Ansgar Knauff machte es noch mal. Wie im legendären Europa-League-Viertelfinale 2022 traf der Außenstürmer der Frankfurter wieder gegen den FC Barcelona, damals im Hinspiel (1:1).

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Er wurde somit zum ersten Torschützen in einem Europapokal-Spiel im noch nicht ganz fertiggestellten Spotify Camp Nou, das der FC Barcelona nach mehr als zweieinhalb Jahren Umbauzeit im November 2025 bezogen hatte.

FC Barcelona gegen Eintracht Frankfurt 2:1: Knauff trifft als Erster im Spotify Camp Nou

Gleichzeitig wurde Knauff erster deutscher Spieler, dem ein Tor im neuen katalanischen Fußballtempel gelang.

Erster Deutscher, der in der 1957 eingeweihten Fußball-Kathedrale, in der es auch eine Kapelle zur Einkehr gibt, traf, war der legendäre HSV-Stürmer „Uns‘ Uwe“ Seeler († 2022) im Pokal der Pokalsieger 1963 (4:4 / Fussballdaten.de berichtete).

„Das war ein besonderes Gefühl“, sagte Knauff bei uefa.com, „wir können eine Menge an positiven Dingen mitnehmen.“

Stimmt. Aber die Schlussphase der Partie in Camp Nou, als mit einem besseren Offensivspiel der Punktgewinn in Reichweite war, zeigte auch, woran es bei der Eintracht fehlt.

Frankfurt auf Stürmersuche: Wer macht es besser als Wahi?

Der für den starken Ansgar Knauff nach 68 Minuten eingewechselte Elye Wahi konnte dem Spiel keine Wende geben.

  • Der Franzose, den die SGE für 25 Mio. Euro Ablöse von Olympique Marseille geholt hatte und der zuletzt nicht im Kader von „Adler“-Trainer Dino Toppmöller (45) stand, fand keine Bindung zum Spiel.
  • Seine Leistungsdaten im Spiel in Barcelona? Schwach!
  • Null Torschüsse, null Torschussvorlagen, nur sechs Ballkontakte, bei einer Pass-Quote von 60 Prozent.
  • Insgesamt hat Wahi nur ein einziges Pflichtspiel-Tor für Eintracht Frankfurt erzielt – und das war im DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim SV Engers (5:0) in Koblenz.

Frankfurt braucht Stürmer, wenn es im Januar 2026 mit der Europa-Reise in der Champions League noch weitergehen soll.

Denn: Top-Torjäger Jonathan „Jonny“ Burkardt (zehn Saison-Treffer) wird dann nach Muskelverletzung erst Ende Januar 2026 wieder zurücksein.

Auch sonst fehlt der Eintracht die Variabilität im Sturm, wenn Burkardt mal nicht trifft oder verletzt ist. Das haben die letzten Spiele gezeigt.

Eigentlich hätte man nach dem Abgang von Hugo Ekitiké im Sommer zum FC Liverpool – der Franzose stellte mit 95 Mio. Euro den von seinem Landsmann Randal Kolo Muani (PSG, 2023) gesetzten Ablöse-Rekord eines Spielers von Eintracht Frankfurt ein – schon einen neuen Mann gehabt.

William Osula (22), dänischer Nationalspieler, war bereit für einen Transfer zu Eintracht Frankfurt. Er soll am 1. September 2025 wenige Stunden vor Ablauf des Sommer-Transfer-Fensters schon auf dem Weg nach Frankfurt gewesen sein.

Doch sein Klub Newcastle United legte in letzter Sekunde ein Veto ein.

25 Millionen Euro

Für einen Wechsel im Winter hat Osula den Frankfurt-Machern um Markus Krösche eine mündliche Zusage gegeben.

Das berichtet SPORT BILD (aktuelle Ausgabe): „Auch seine Rolle im System von Dino Toppmöller kennt Osula bereits. Dies wurde ihm in Telefonaten mit dem Trainer nähergebracht. Der Angreifer bringt mit 1,91 m Körpergröße und seinem enormen Tempo genau das mit, was sich der Trainer in seinem Kader vorstellt.“

Im Gespräch soll eine Leihe im Winter mit Kauf-Option für 25 Mio. Euro Ablöse sein.

  • Bei Newcastle United kommt Osula nur auf 213 Einsatzminuten (Ein Pflichtspiel-Tor).
  • Unabhängig vom Osula-Deal, den SGE-Sportvorstand Markus Krösche bis 9. Januar 2026 finalisieren will, soll mit Younes Ebnoutalib (22) von der SV Elversberg noch ein weiterer Stürmer kommen. Der Top-Torjäger der 2. Bundesliga (elf Saison-Treffer) soll von den Saarländern ein Preisschild in Höhe von zehn Mio. Euro erhalten haben.

Auch Max Moerstedt (19) von Liga-Konkurrent 1899 Hoffenheim steht laut SPORT BILD auf der Stürmer-Wunschliste der Frankfurter.