Armin Veh sinniert über die Taktik gegen den Tabellenführer, Dieter Hecking sähe den VfL mit 21 Punkten im Soll und Huub Stevens taucht als Coach der Hoffenheimer wieder in der Liga auf.
Eintracht Frankfurt fiel nach gutem Saisoneinstieg tabellarisch zurück. „Wir spielen uns derzeit zu wenig Torchancen heraus, das macht mir Sorgen“, hat Armin Veh eine Baustelle ausgemacht, die in hohem Maße zur instabilen Lage der Hessen beiträgt. Am Freitag hat die Eintracht den FC Bayern zu Gast. „Soll ich zufrieden sein, wenn wir 0:3 verlieren? Ich muss doch in jedes Spiel reingehen, um gewinnen zu wollen“, steht Veh vor dem Dilemma, das passende taktische System gegen das aktuell groß aufspielende Bayern-Ensemble zu finden. „Wir spielen auf Topniveau“, bestätigt Pep Guardiola, ist aber bemüht, die Spannung im Team aufrecht zu erhalten: „Im Oktober ist noch niemand Deutscher Meister geworden.“ Der Ex-Frankfurter Rode ist noch nicht soweit, gegen die früheren Kollegen anzutreten (Oberschenkelprobleme).
Bayerns nächster Verfolger, Borussia Dortmund (in Bremen), sowie alle anderen im vorderen Bereich platzierten Teams gehen am Samstag auf Punktejagd. „Der BVB ist die reinste Tormaschine“, hat Werder-Coach Viktor Skripnik Respekt vor der Dortmunder Offensivpower. „Trotzdem hoffen wir auf ein positives Ergebnis.“ Die Partien Schalke gegen Ingolstadt, Wolfsburg gegen Leverkusen und Hertha BSC vs. Mönchengladbach führen ausschließlich Mannschaften gegeneinander, die rund um die internationalen Startplätze rangieren - ein Erfolg wäre doppelt wertvoll, da man direkte Konkurrenz schwächen würde. Wolfsburgs Coach Dieter Hecking hat vor allem eine Zwischenbilanz nach elf Spieltagen im Auge: „Im Moment geht es einfach darum Punkte einzufahren und wenn wir nach elf Spieltagen 21 Punkte hätten, wäre das eine gute Ausbeute. Dann ist es erst einmal egal ob der Gegner am Wochenende Bayer Leverkusen oder FC Augsburg heißt.“ Augsburgs Gegner heißt FSV Mainz - und der hatte zuletzt keinen guten Lauf. „Diese Aufs und Abs gehören dazu, sonst wären wir eine Spitzenmannschaft“, versucht FSV-Manager Christian Heidel die Talsohle zu erklären. Gegenüber dem FCA (5 Punkte) stehen die 05er (12) aber immer noch komfortabel da. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl hofft auf ein frühes Erfolgserlebnis: „Die Anfangsphase wird entscheidend sein, ein frühes Tor würde uns sicher helfen.“ Als Helfer in der Not wurde Huub Stevens verpflichtet, um 1899 Hoffenheim (6 Punkte) aus der Bredouille zu ziehen. „Ich bin ein Fußballliebhaber. Und wenn an einem Abend drei Spiele gezeigt werden, schaue ich mir eben drei Spiele an“, erklärt der 61-Jährige seine sofortige Bereitschaft, seine elfte Trainerstation anzutreten. Die Kraichgauer fahren zum 1. FC Köln, wo Stevens ebenfalls schon einmal das Zepter schwang.
Der VfB Stuttgart will seine zarte Aufwärtsentwicklung am Sonntag mit einem Erfolg über Darmstadt 98 festigen. Der 2:0-DFB-Pokalsieg gegen Jena unter der Woche stellte VfB-Coach Alexander Zorniger nicht vollends zufrieden: „Wir hatten einige Unsicherheiten.“ Zorniger hofft auch, dass sich die Verletztenliste der Schwaben reduziert. „Vielleicht kommen auch Mitchell Langerak und Robbie Kruse in den Kader zurück, da haben wir dann bessere Argumente.“ Am Ende des 11. Spieltags steht das Nordderby Hamburger SV gegen Hannover 96. „Hannover schlägt man nicht im Vorbeigehen. Wir sind aber heiß darauf, einen Heimsieg einzufahren“, drückt Bruno Labbadia Entschlossenheit aus. Die 96er können wieder mit Schmiedebach, Sané und Sorg planen.
Tor ist, wenn der Schiedsrichter pfeift!
— Manfred ,,Manni" Burgsmüller (1949 - 2019) zu FCK-Torhüter Gerry Ehrmann, dem er den Ball aus der Hand gerempelt hatte.