Während Pokalsieger Nürnberg sich seinen Frust von der Seele schoss, kam der Deutsche Meister auch beim HSV unter die Räder und rutschte bis in die Abstiegszone. Ganz oben wäre auch der FC Bayern beinahe gestürzt, bog einen Rückstand in Bochum aber noch um und störte sich an den Siegen der Verfolger wenig. Nur Königsblau fiel etwas ab.
Das Auswärtsspiel bei Hansa Rostock stand eigentlich klar unter der Leitung von Schalke 04, das durch einen Asamoah-Treffer nach einer halben Stunde 1:0 führte. Durch einen kuriosen Torwartfehler kehrte der Aufsteiger aber ins Spiel zurück; Marc Stein steckte seinen Fuß in einen Abwurf Manuel Neuers und traf damit per Bogenlampe ins Netz (56.). Eine Antwort fanden die Knappen nicht mehr.
Werder Bremen ließ sich von Hertha BSC fast eine Stunde lang einlullen, kam in einem plötzlichen Schlagabtausch aber doch klar auf die Siegerstraße und konnte am Ende gar weit höher gewinnen. Almeida (57.), Rosenberg (62.) und Andreasen (74.) erzielten die Treffer, Vater des Sieges war dennoch der Brasilianer Diego. Für Hertha trafen Gilberto (61.) und der eingewechselte Okoronkwo (90.).
Endgültig in die Spitzengruppe hievte sich auch der Hamburger SV, der im gebeutelten VfB Stuttgart sein eigenes Elend aus der letzten Saison wiedererkannte. Mit einem lupenreinen Hattrick (7./22./35.) eröffnete Ivica Olic die Demontage des Deutschen Meisters, der am Ende die Begegnung mit 1:4 sowie Pavel Pardo mit einer Roten Karte (45.) verlor. Während die Schwaben nur noch einen Punkt mehr als der Vorletzte aufweisen, brachte sich der HSV als Verfolger in Position.
Bayern München selbst siegte beim VfL Bochum trotz hoher Überlegenheit nur knapp. Mit einem Sonntagsschuss von Grote (11.) zeigte der Ruhrverein dem Rekordmeister noch eine lange Nase. Kurz vor der Pause besorgte Ribery allerdings den fälligen Ausgleich (35.), ehe der eingewechselte Schweinsteiger durch einen Pressschlag das Spiel endgültig drehte (78.). Als einziges Team bleiben die Münchener damit ungeschlagen.
Auch Bayer Leverkusen gab gegen Borussia Dortmund ganz klar den Ton an, geriet durch zwei Torgeschenke an Mladen Petric (41./54.) jedoch zweimal jäh in Rückstand. Erst vier Minuten vor Schluss konnte Kießling der Werkself noch einen Zähler retten.
Der 1.FC Nürnberg hatte bislang zu Hause noch nicht gewonnen, langte gegen Eintracht Frankfurt nun aber umso kräftiger hin. Takahara brachte die Hessen sogar noch in Führung (12.). Dann aber platzte bei Angelos Charisteas (20.) und nach ihm beim gesamten Club ein fester Knoten, was für die Eintracht in einem Desaster endete. Mintal (50./64.), Misimovic (54.) und Kennedy (82.) schossen noch ein 5:1 heraus.
Das ist keine Gurkentruppe, auch wenn sie aus der Lausitz kommt.
— Erich Laaser