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Südkorea nutzte seine Chance

von Günther Jakobsen22:37 Uhr | 22.06.2010

In einer keineswegs hochklassigen, aber ungemein spannenden Partie reichte Südkorea ein 2:2 gegen die Nigerianer, die Großchancen liegen ließen und den Asiaten damit den Weg ins Achtelfinale ebneten.

Nach einer guten Minute war Chung Yong Lee in die Gasse gestartet, weil Afolabi, neu in Nigerias Team, gepatzt hatte, doch er rasselte mit Tormann Enyeama zusammen und musste behandelt werden, während der Ball nur am Außennetz gelandet war. Die nächste Aktion der Koreaner endete bei Ki, dessen 18-Meter-Schuss jedoch am rechten Giebel vorbei zischte (8.). Nigeria tastete sich erst nach über zehn Minuten an den Strafraum der Asiaten heran, dann aber auch gleich erfolgreich: Odiah mit schönem Flankenlauf über rechts und seine flache Flanke drückte Uche ebenso flach über die Torlinie ins rechte Eck (12.). Freiburgs Cha hatte den Nigerianer nicht entscheidend stören können. Südkorea versuchte Nigeria danach unter Druck zu setzen, jedoch nur eine Cha-Flanke, die Enyeama zur Ecke lenkte, brachte den Hauch von Gefahr (16.). Uches Freistoß beendete gegenüber einen der wenigen Konter der Afrikaner (22., drüber) und Obasis Schuss von rechts (23., hoch rechts vorbei) folgte umgehend. Das Spiel bestimmten vorwiegend die Koreaner, erarbeiteten sich jedoch nur zwei kleine Chancen durch Chu Young Park, da Nigeria immer wieder das Tempo drosselte, aber auch einen Torschuss von Obasi (30., Jung hielt problemlos) verzeichnen konnte. Auch ein Freistoß von Ji Sung Park (35.) hoppelte nur ans Außennetz. Uches Kracher aus gut 20 Metern an den Pfosten (36.) hatte gegenüber schon ein anderes Kaliber. Zwei Minuten später jedoch der Ausgleich nach einer Freistoßflanke von Ki, die Linksverteidiger Jung So Lee am langen Pfosten - der Ball prallte von seiner Stirn über den rechten Fuß ins Tor - verwertete. Südkorea setzte nach, hatte noch eine Freistoßmöglichkeit durch Yeom, doch Enyeama hielt den Schuss im Nachfassen (43.).

Enyeama stand auch zu Beginn der 2. Halbzeit im Mittelpunkt. Zuerst meisterte er mit Mühe einen Schuss von Young Pyo Lee (47.), doch gegen den Freistoß von Chu Young Park (49.), der per Aufsetzer im rechten Eck einschlug, hatte er das Nachsehen. Die Schwarzafrikaner kamen auch nach dem Rückstand nicht ins Spiel, während Torschütze Park einen weiteren Freistoß knapp neben das Tor setzte (55.). Mit Martins für Kanu sollte frischer Wind in den Angriff kommen und Sturmkollege Yakubu wurde auch kurz darauf nur knapp am 2:2 gehindert (58.). Allerdings konterten die Asiaten immer wieder geschickt und suchten die Entscheidung, so wie C.-Y. Park (62.), der an Enyeama scheiterte. Das größte Kunststück brachte Martins aber vier Minuten später fertig, indem er den Ball aus wenigen Metern am leeren Tor vorbei schob. Kurz darauf machte der eingewechselte Routinier Kim jedoch ein unnötiges Foul an Obasi und Aiyegbeni verwandelte vom Punkt doch noch zum 2:2 (69.). Es folgten einige brenzlige Szenen im 16er der Afrikaner, initiiert vor allem durch die beiden sehr starken Parks, doch sie überstanden die ersten Antworten Südkoreas. Martins (80., schob frei vorbei) und Obinna (81., ebenfalls vorbei) vergaben kurz hintereinander die nächsten Möglichkeiten auf der anderen Seite, denn Griechenland lag im Parallelspiel inzwischen zurück und ein Tor hätte Nigeria nun ins Achtelfinale gebracht. Obinna schoss zudem noch ans Außennetz (90.) und Sekunden später nochmals knapp vorbei, so dass Südkorea am Ende die Nase vorn hatte und sich fürs Achtelfinale qualifizierte.

Ulrich Merk



Ich bin mit der Zeit etwas gescheiter geworden, aber nicht gescheitert.

— Christoph Daum nach dem Abstieg mit Eintracht Frankfurt 2011.