Auch die beiden abschließenden Spiele des Afrika-Cups konnten das nur selten ansprechende Niveau des Turniers nicht aufwerten. Nigeria sicherte sich gegen halbherzige Algerier den dritten Platz, derweil Ägypten gegen Ghana viel Geduld aufbringen musste, um sich zum dritten Mal in Folge als Cup-Gewinner zu präsentieren.
Eine klasse Kombination über links, als Zidan den ägyptischen „Joker“ Gedo steil schickte, verhinderte eine drohende Verlängerung. Ägypten und Ghana waren mit sehr viel gegenseitigem Respekt in das Finale gegangen. Die Folge: Massierte Abwehrarbeit auf beiden Seiten. Über die gesamten 90 Minuten mangelte es an reellen Torchancen, die aus dem Spielverlauf hätten entspringen können. Titelverteidiger Ägypten durfte sich zwar als das Team betrachten, von dem die größere Initiative ausging. Zum torreifen Abschluss reichte es gegen Ghanas aufmerksame Defensive jedoch nicht. In zwei Situationen hatte der Titelverteidiger sogar ein wenig Glück, dass Gyan Asamoah mit seinen Freistößen das Gehäuse knapp verfehlte (53. und 79.). Der im Turnierverlauf regelmäßig eingewechselte Gedo machte dann in der 85. Minute nach Zidans Zuspiel Ägyptens dritten Turniersieg in Folge klar. Abgeklärt drückte er das Leder am chancenlosen Schlussmann Kingson der Ghaner vorbei ins lange Eck.
Tags zuvor war auch das Spiel um Platz drei durch einen einzigen Treffer entschieden worden. Die aufgrund der verpassten Finalteilnahme frustrierten Algerier ließen den letzten Einsatzwillen gegen Nigeria vermissen, was speziell beim Torerfolg von Obinna deutlich wurde. Ein energischer Antritt reichte dem beim FC Malaga unter Vertrag stehenden Stürmer sich gegen die halbherzig agierende Abwehr durchzusetzen und mit links zu vollenden.
Mit Befremden reagierten die Aktiven Togos auf den am Rande der Finals verkündeten Beschluss des Afrikanischen Verbandes (CAF), die Auswahl Togos für die beiden nächsten Turniere zu sperren. Das Fußballteam war von der togolesischen Regierung zum Rückzug veranlasst worden, nachdem unmittelbar vor Turnierbeginn bei einem Überfall auf den Mannschaftsbus mehrere Betreuer getötet wurden.
André Schulin
Mir sin noch net im Finale, mir müsset erst Fußball spiele!
— Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, vor dem Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV (3:1) in der ARD.