Das mit Überraschungen gestartete Turnier wartete letztendlich mit dem Finale der üblichen Verdächtigen auf: Brasilien gegen Argentinien. Eine unspektakuläre Vorstellung gereichte der von Carlos Dungo trainierten Selecao zum Titelerfolg; Mexiko schlug Uruguay im Spiel um Platz drei.
Von einem klaren 3:0-Endspielsieg der Brasilianer gegen Argentinien war angesichts der vorher gezeigten Leistungen nicht auszugehen. Noch im Halbfinale hing die Finalteilnahme der Selecao am seidenen Faden, als gegen Uruguay das Elfmeterschießen entscheiden musste (7:6 n.E.). Argentinien hatte sich im Semifinale, gegen Mexiko (3:0), wesentlich souveräner durchgesetzt; vermittelte bereits während der Vorrunde den besseren Eindruck. Baptistas früher Treffer (4.) gegen den südamerikanischen Erzrivalen verschaffte der Selecao jedoch einen Vorteil, der, durch das Eigentor Ayalas (40.) aufgewertet, schon vor der Pause die Vorentscheidung bedeutete. Die Albiceleste konnte sich selten gegen Brasiliens konzentrierte Defensive in Szene setzen, und als Riquelme einmal frei zum Schuss kam, traf er nur den Pfosten (15.).
Argentiniens verstärkte Angriffsbemühungen nach Wiederanpfiff blieben fruchtlos, bargen zudem das Risiko, ausgekontert zu werden. Einen solchen schnellen Gegenstoß, über Robinho und Vagner Love inszeniert, schloss Alves in der 69. Minute zum 3:0-Endstand ab, der Brasiliens achten Copa-Titel besiegelte. Im Spiel um Platz drei ließen sich die Mexikaner vom 0:1-Rückstand gegen Uruguay (22., Abreu) nicht irritieren. Treffer von Blanco (38.), Bravo (68.) und Guardado (76.) kippten das Spiel zugunsten der Mittelamerikaner. Uruguays Kapitän Diego Lugano leitete die Pleite seines Teams ein, indem er in der 36. Minute nach einem Foul gegen Torrado einen Elfmeter verschuldete und die Rote Karte kassierte.
André Schulin
Ich wäre sogar zum Nordpol gefahren, wenn mir dort einer hätte helfen können.
— Rudi Völler, Werder Bremen, nachdem er bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth, Mannschaftsarzt von Titel-Rivale Bayern München, in Behandlung war.