Russlands Fußballverband trauert um Valentin Ivanov. Der einstige UdSSR-Stürmer und spätere Vereinstrainer war einer der besten Spieler, als die UdSSR zu den stärksten europäischen Fußballnationen zählte.
Valentin Ivanov verstarb am 8. November 2011 76-jährig in Moskau. Der einstige Stürmer von Torpedo Moskau (seit 2004: FK Moskau), der einzigen Station seiner Aktivenlaufbahn, war neben Torwart Lew Jaschin einer jener Akteure, die Russlands international erfolgreichste Zeit (seinerzeit noch UdSSR) mitprägten. Nach dem Gewinn der olympischen Goldmedaille 1956 holte Ivanov mit der sowjetischen Nationalmannschaft 1960 den ersten EM-Titel. Mit der UdSSR nahm er an den Weltmeisterschaften 1958 und 1962 teil. Beim 1962er-Turnier zählte er mit fünf weiteren Spielern, die jeweils vier Treffer erzielten, zu den Torschützenkönigen. Auch der Ungar Florian Albert (am 31. Oktober 2011 verstorben) - wie Ivanov ein Top-Stürmer seiner Zeit - traf damals vier Mal.
Ivanov erzielte in den 286 Punktspielen für Torpedo 124 Tore, in der Nationalmannschaft traf er während seiner 59 Einsätze 26 Mal. Im Anschluss an seine Spielerkarriere wurde er als Trainer aktiv - zunächst logischerweise, aber immer wieder mit Unterbrechungen, für Torpedo. 1976 holte er mit den Moskauern die Meisterschaft, in den Jahren 1968, 1972 und 1986 den Pokal. In der Saison 1992/93 erlaubte Ivanov sich ein Intermezzo beim marokkanischen Klub Raja Casablanca, machte anschließend einen kurzen Zwischenstopp bei Asmaral Moskau und kehrte dann wieder zu Torpedo zurück. Sein Sohn, ebenfalls Valentin genannt, schlug eine Karriere als FIFA-Schiedsrichter ein und war u.a. bei der WM 2006 in Deutschland in dieser Funktion tätig.
André Schulin
Wie blöd kann man nur sein und diesen Elfmeter schießen?
— Paul Breitner, Weltmeister 1974, bei Sichtung der Fernsehbilder vom Finale und seinem verwandelten Elfer...