Als Generalprobe für die im nächsten Jahr stattfindende Weltmeisterschaft wurde in Südafrika der Confederations-Cup angepfiffen, dessen Sieger aus zwei Vierergruppen hervorgeht. Die Gastgeber mussten sich trotz spielerischer Überlegenheit gegen den Irak mit einer Punkteteilung begnügen; Europameister Spanien hatte erwartungsgemäß überhaupt kein Problem, den Ozeanienmeister in die Schranken zu weisen.
Zwei Begegnungen der Gruppe A standen am Anfang des Confederations-Cup-Turniers in Südafrika. Der Gastgeber tat sich im Eröffnungsmatch gegen Asienmeister Irak - trainiert von Bora Milutinovic - eine Halbzeit lang sehr schwer. Im Ellis Park-Stadion von Johannisburg konnten sich weder die Südafrikaner noch die Iraker nennenswerte Torchancen erspielen, so dass der 0:0-Pausenstand keineswegs verwunderte. Joel Santana, der brasilianische Coach der „Bafana Bafana“, zog die richtigen Schlüsse aus dem unergiebigen, zerfahrenen Spiel und stellte sein Team zur zweiten Hälfte besser ein. Auf die Verwertung der Torchancen hatte er jedoch keinen Einfluss. Fanteni (73.), Mashego (79.), Parker (81.) und Dikgacoi (85.) scheiterten im Abschluss und ließen die erkennbare Steigerung der Gastgeber somit unbelohnt. Bester Mann in Iraks Auswahl - bis auf einen Aussetzer in der Schlussphase, der jedoch ohne Folgen blieb - war Keeper Mohammed Gassid.
Fernando Torres Sanz war der überragende Spieler der zweiten Partie, in der die Torarmut des Eröffnungsspiels kompensiert wurde. Leicht hätten noch mehr Treffer als die fünf fallen können, die den Klassenunterschied zwischen Europameister Spanien und Ozeanienmeister Neuseeland halbwegs korrekt wiedergaben. Nach 24 Minuten hatte Spanien bereits ein 4:0-Polster aufgebaut - Torres gab mittels eines Hattricks (6./14./17.) das Signal zum Scheibenschießen. Fabregas (FC Arsenal), wie Torres (Liverpool) in der englischen Premier League unter Vertrag, steuerte den vierten Treffer bei. Zwei gute Schussversuche der Neuseeländer (27., Brockie/45., Mulligan), die nur knapp am von Casillas gehüteten Tor der Spanier vorbeizischten, gaben Zeugnis davon, dass die Underdogs zumindest gelegentlich dem Ehrentreffer nahe kamen. Kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte nutzte Villa einen krassen Fehler in der Abwehr der Ozeanier aus, den 5:0-Endstand (48.) zu markieren. Der Europameister dominierte uneingeschränkt bis zum Spielende, ließ jedoch etliche Chancen aus, das Resultat noch höher zu schrauben.
André Schulin
Ein 0:0 ist wie ein Sonntag ohne Sonne.
— Alfredo di Stéfano