Karlsruhe bot eine engagierte Vorstellung, ließ aber vor dem Tor die nötige Klasse vermissen und blieb zum achten Mal hintereinander ohne Sieg. Die Borussen dagegen spielten abgeklärt und feierten bereits ihren vierten Auswärtsdreier.
Im Vergleich zur letzten Partie gegen Frankfurt brachte Dortmunds Coach Jürgen Klopp Sahin, Zidan und Hummels anstelle von Kapitän Kehl (Knochenstauchung), Valdez (Muskelfaserriss) und Santana. KSC-Trainer Edmund Becker tauschte Kennedy und Carnell gegen Kapllani und Iashvili, der in der achten Minute das erste Highlight des Abends einleitete. Godfried Aduobes Kopfball nach einer Ecke des Georgiers konnte Weidenfeller jedoch entschärfen. Die Einheimischen besaßen in der Anfangsphase Feldvorteile, traten mit Ausnahme dieser Chance allerdings nicht im gegnerischen Strafraum in Erscheinung. Stattdessen gingen die Schwarz-Gelben mit ihrem ersten ernstzunehmenden Vorstoß in Front: Der Ex-Karlsruher Hajnal flankte von der rechten Seite ins Zentrum, wo die bislang eher enttäuschende Neuverpflichtung Mohamed Zidan schneller als Sebastian und Keeper Miller war und aus kurzer Entfernung einlochte (20.). 120 Sekunden später hatte Celozzi mit einem 20-Meter-Kracher zwar die Möglichkeit zum 1:1, doch danach hielt Dortmund das Heft fest in der Hand und ließ den verunsicherten, fehlerhaften KSC nicht zur Entfaltung kommen.
Zum zweiten Durchgang brachte Becker den jungen Lars Stindl für Iashvili. Tatsächlich entwickelten die Platzherren nun mehr Zug zum Kasten und schnupperten in Gestalt von Mutzel, dessen Schuss vom starken Weidenfeller pariert wurde, ein zweites Mal am Ausgleich (50.). Allerdings blieb die Borussia über Konter und ihre flinken Spitzen Blaszczykowski (51.) und Zidan (58.) extrem gefährlich, so dass die Auseinandersetzung zunehmend ausgeglichener wurde. Mehr Chancen hatten die Karlsruher, die aber wieder einmal nicht über die erforderliche Klasse beim Abschluss verfügten. So scheiterte Staffeldt an Roman Weidenfeller (67.) und der agile Stindl setzte die Kugel auf Zuspiel von Celozzi per Volleyabnahme über die Querstange (76.). In der 68. Minute konnte sich dann auch Miller auszeichnen, indem er eine Gelegenheit durch Blaszczykowski zunichte machte. Je näher der Schlusspfiff rückte, desto unstrukturierter wurden die Versuche des KSC, die stabile Gästeabwehr aus den Angeln zu heben. Heikel wurde es für Dortmund einzig vier Zeigerumdrehungen vor dem Ende, als Subotic den Ball nach einem Schuss des eingewechselten Joshua Kennedy aus der Gefahrenzone beförderte und damit das 0:1-Endresultat sicherstellte.
Christian Brackhagen
Jürgen Klinsmann ist inzwischen 694 Minuten ohne Tor. Das hat vor ihm, glaube ich, nur Sepp Maier geschafft.
— Harald Schmidt