Mit der agilen dänischen Spielweise kamen die Tschechen in der ersten Halbzeit nicht zurecht; die mangelnde Torgefahr verhinderte jedoch einen Erfolg der Skandinavier. Nach dem Wechsel brachte ein frühes Tor Tschechien auf Kurs zu einem dann klaren Sieg, der allerdings etwas zu hoch ausfiel.
Nach zehn Minuten verteilten Spiels hatten sich die Dänen gefunden. Angetrieben von Helveg, Poulsen und Gravesen entwickelte sich jenes schnelle Passspiel, mit dem die Morten-Olsen-Kicker schon in der Vorrunde zu überzeugen wusste. Mit seiner großen Laufbereitschaft und ständigen Positionswechseln zwang der Außenseiter den wieder in Bestbesetzung angetretenen Tschechen sein Spiel auf - was fehlte waren jedoch torreife Abschlüsse. Grönkjaer und Tomasson konnten sich gegen die aufmerksame Abwehrreihe Tschechiens nicht durchsetzen; Dänemarks verletzter Keilstürmer Ebbe Sand wurde schmerzlich vermisst. So versiegte nach einer halben Stunde Spielzeit der Druck von "Danish Dynamite", allerdings ohne dass nun die Tschechen zwingendes zustande brachten. Mit Ausnahme einer Aktion von Poborsky, der in der 45. Minute auf rechts durchzog und von der Grundlinie nach innen flankte. Der Ball tanzte auf der Latte und ging dann ins Aus.
Knapp fünf Minuten nach der Pause wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Eine Poborsky-Ecke fand den Kopf von Koller, dessen Gegenspieler Laursen sich verschätzte, und der Dortmunder platzierte das Leder präzise und unhaltbar für Keeper Sörensen ins rechte Dreieck. Dänemark antwortete mit einem Gegenstoß über seine stärkere linke Seite, wo Jörgensen sich gut durchsetzte. Seine Flanke erreichte Tomasson, doch dessen Kopfstoß wurde abgeblockt (54.). Tschechien ließ sich jetzt jedoch nicht mehr in die eigene Hälfte drängen und lauerte auf eigene Möglichkeiten. Die Vorentscheidung leitete erneut der an diesem Tag gegenüber seinem Teamkollegen Pavel Nedved deutlich effektivere Karel Poborsky ein. Sein Millimeter-genauer Pass in den Sechzehner auf Milan Baros verwertete jener mit einem perfekten Lupfer über den herausstürzenden dänischen Keeper zum 2:0 (63.). Noch geschockt von diesem Treffer, kassierten die Dänen zwei Minuten später gar noch das 0:3 - wieder durch Baros. Diesmal hatte Nedved den öffnenden Pass gespielt und der schnelle Stürmer mit einem satten Linksschuss Sörensen erneut überwunden. Das Spiel war entschieden, auch wenn der eingewechselte Peter Madsen noch zwei gute Aktionen vor dem tschechischen Tor hatte. Die Karel Brückner-Elf brachte den etwas zu hohen Erfolg sicher über die Zeit.
Ich würde am liebsten zu Hause die Rollläden runterlassen, aus der Konservendose essen und mit einem Sack über dem Kopf Feldwege laufen.
— Leverkusens Manager Reiner Calmund nach einem 1:3 gegen Cottbus