Turbine Potsdam erobert Tabellenspitze

von Günther Jakobsen10:30 Uhr | 31.03.2009

Die Bayern siegten glanzlos in Jena, Frankfurt setzte mit einem 8:0 gegen den Herforder SV ein erneutes Ausrufezeichen und Turbine Potsdam kletterte nach einem Arbeitssieg gegen Schlusslicht TSV Crailsheim an die Tabellenspitze: Der 17. Spieltag der Frauen-Bundesliga sorgt weiter für Bewegung an der Tabellenspitze.

In Potsdam sprach Gästetrainer Hubert Müller nach dem Spiel vom „Zuckerfußball“ des Gegners. „Das war zeitweise zum Zunge schnalzen“, so der Coach, dessen Team weit abgeschlagen auf dem letzten Platz steht. Die Potsdamer selbst konnten dagegen mit ihrer Chancenauswertung nicht zufrieden sein. Die Turbinen erarbeiteten sich von Beginn an Chancen, die aber nicht zu Toren führten. Erst in der 29. Minute sorgte Tabea Kemme für den Führungstreffer. In der zweiten Hälfte ließen die Potsdamerinnen dann nichts mehr anbrennen: Leni Larsen Kaurin traf in der 46. Minute zum 2:0, Anja Mittag (70.) und Essi Sainio (75.) erhöhten zum 4:0-Endstand. Potsdam steht nun an der Tabellenspitze – allerdings mit einem absolvierten Spiel mehr als die drei folgenden Kontrahenten. Der FC Bayern schob sich nach einem mühevollen 2:0-Sieg gegen USV Jena auf den zweiten Tabellenrang vor. Dabei hatte Jena sogar die ersten klaren Chancen. „Nach 20 Minuten hätten wir bereits 0:2 hinten liegen können“, sagte Bayern-Trainer Günther Wörle. „Doch nach den zwei Aluminiumtreffern der Jenaerinnen konnte sich meine Mannschaft fangen.“ In der zweiten Halbzeit dominierten dann die Bayern und kamen eine Viertelstunde vor Schluss per Foulelfmeter zum ersten Treffer durch Nina Aigner. Sylvie Banecki erhöhte (83.) zum 2:0. Besonders bitter für das Team von Heidi Vater: Die Brasilianerin Carol Carioca verletzte sich und fällt mit einer Sprunggelenkfraktur bis zum Saisonende aus.

Der FCR Duisburg hatte sein vorgezogenes Spiel (aufgrund des Uefa-Cup-Halbfinales am Samstag) gegen die SG Essen-Schönebeck souverän 3:0 gewonnen und rangiert auf Platz 3 – einen Punkt vor dem FFC Frankfurt, der nach der Pleite gegen Freiburg nun gegen den Herforder SV wieder Spaß am Fußball zeigte: Fünf der acht Treffer gingen auf das Konto von Birgit Prinz (5./50./54./55./87.). Der FFC dominierte nach Belieben. Sandra Smisek (58./64.) und ein Eigentor von Desiree Lenz (14.) sorgten für den hohen Sieg. Der Herforder SV hielt sich trotz der hohen Niederlage auf Platz 9. Der VfL Wolfsburg hätte seinen guten Lauf in der Rückrunde mit einem Sieg gegen den SC Freiburg unterstreichen können – verlor aber am Ende knapp 2:3. Immer wieder holten die Wolfsburgerinnen einen Rückstand auf. Dem Treffer von Juliane Maier (17.) folgte der Ausgleich durch Shelley Thompson (23.). In der 29. Minute ging erneut der SC in Führung, wieder glich Thompson (43.) aus. Es war eine über weite Strecken offene Partie – Susanne Hartel sorgte mit ihrem zweiten Treffer (69.) für den 3:2-Endstand. VfL-Co-Trainerin Britta Carlson: „Die Effektivität hat heute den Unterschied gemacht.“ Auf zwei Punkte herangerückt ist der Hamburger SV nach seinem 5:1-Sieg gegen den SC Bad Neuenahr, der ohne die erkrankten Nationalspielerinnen Lena Goeßling und Celia Okoyino da Mbabi antreten musste. Für den SC wird es jetzt wieder eng: Mit elf Punkten steht man auf dem vorletzten Platz.

Astrid Labbert



Manche junge Spieler haben eine Einstellung zum Leistungssport wie die Nutten auf St. Pauli. Die rauchen, saufen und huren rum, gehen morgens um 6 Uhr ins Bett.

— Eduard Geyer