Typisch Bayern

von Günther Jakobsen10:53 Uhr | 05.12.2009

Kurz vor Ende der Hinrunde begannen die Bayern, Konstanz zu entwickeln: Mit derselben Startformation wie in den vergangenen beiden Pflichtspielen besiegten sie trotz einer dürftigen Vorstellung auch Borussia Mönchengladbach 2:1. Die Fohlen-Elf war dagegen nach einer starken ersten Halbzeit viel zu passiv.

In der ersten Halbzeit beschränkten sich die Gladbacher lediglich in den zwölf Anfangsminuten ausschließlich auf die Defensivarbeit. Die Hausherren versuchten, Löcher in der Abwehr der Gäste zu reißen, was trotz deren etwas leichtsinniger Spielweise nicht gelang. Danach traute sich Gladbach nach vorne, aber ausgerechnet in der Phase, in der die Elf vom Niederrhein die Partie an sich zu reißen schien, fiel die Münchner Führung. Gomez wurde von seinen Gegenspielern zu wenig gestört, als er aus knapp 18 Metern ins rechte untere Eck traf (19.). Da die Borussen trotzdem weiterhin angriffen und die Bayern-Abwehr anschließend genauso nachlässig wie ihr Gegenüber beim ersten Treffer verteidigte, hielt die Führung nur neun Zeigerumdrehungen lang. Eine Minute nachdem der überraschend oft beschäftigte Bayern-Keeper Butt Arangos Schuss um den Pfosten gedreht hatte (27.), leitete Bradley eine Friend-Vorlage zu Brouwers weiter, der plötzlich alleine vor dem gegnerischen Schlussmann stand und dann an diesem vorbei ins Tor einschob (28.). Bis zum Halbzeitpfiff blieb es ein ansehnliches Spiel mit einigen guten Kombinationen, Chancen hatte einzig die druckvollere Borussia: Butt musste einen Schuss von Friend (40.) und einen Distanzversuch von Arango (45.) ins Toraus lenken.

Auch nach dem Seitenwechsel spielten die Münchner weiterhin so lässig, als würden sie schon führen. In der zweite Halbzeit verflachte der Klassiker, weil die Gäste sich aufs Kontern verlagerten und dem Gegner ihre Spielanteile überließen, der konnte jedoch damit kaum etwas anfangen. Selbst die Einwechslung Robbens (58.) sorgte für keine spürbare Belebung im Münchner Spiel. In der 72. Minute musste zudem van Buyten nach einem Ellbogencheck von Friend ausgewechselt werden. Das Siegtor der Hausherren fiel aus dem Nichts und bezeichnenderweise aus einer Standardsituation: Badstuber zirkelte aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß in die lange Ecke (75.). Die Borussia, der zuvor nicht einmal eine Kontermöglichkeit gelungen war, konnte den Schalter nicht mehr von Verteidigung auf Angriff umlegen. Van Bommel (86.) und Müller in der Nachspielzeit hätten den Sieg sogar noch höher gestalten können.

Senthuran Sivananda



In Dänemark war ich 1,67 m.

— Allan Simonsen, Borussia Mönchengladbach, zur Schlagzeile ,,Publikums-Liebling misst nur 1,52 m."