Überstunden auf drei Plätzen

von Günther Jakobsen12:59 Uhr | 25.09.2008

Ein Elfmeterschießen war auf zwei Plätzen zu verfolgen: In München, nachdem das Spiel gegen Duisburg auch nach 120 Minuten torlos geblieben war, und in Cottbus - dort jedoch während der regulären Spielzeit. Nicht in allen Partien der zweiten Hauptrunde setzten sich die Favoriten durch.

In drei Begegnungen der zweiten Pokalhauptrunde reichte die normale Spielzeit nicht aus, einen Sieger zu ermitteln. Einmal musste die Prozedur des Elfmeterschießens bemüht werden: Im Vergleich der Zweitligisten 1860 München und MSV Duisburg. 120 Minuten lang mühten sich die Kontrahenten vergebens ab, aussichtsreich den Kasten des Gegners anzupeilen. Ein zu Recht nicht gewerteter Abseitstreffer von „Zebra“ Kouemaha (89.) markierte die einzige Situation, in der die Pille die Linie überquerte. Unbedrängt vom Punkt aus erwiesen sich die ausgewählten Akteure dann als treffsicherer - bis auf Makiadi, der das Leder übers Münchens Tor setzte und den Gastgebern damit den Sieg ermöglichte. Im Bundesligaduell Dortmund gegen Hertha vermasselte Klimowicz’ 2:1-Treffer aus der 104. Minute den Berlinern frühzeitig im Turnier die Chance, das Endspiel im eigenen Stadion zu erreichen. Zweitligist Hansa Rostock sicherte sich in der Verlängerung des Gastspiels bei Eintracht Frankfurt den Einzug in die nächste Runde, als Kern mit seinem zweiten Treffer den 2:1-Endstand (101.) herstellte.

Weitere Erfolge von unterklassigen Mannschaften gegen höher angesiedelte Teams waren der nach einem hitzigen Duell eingefahrene 3:1-Sieg Freiburgs gegen Hoffenheim, der ebenfalls mit einem 3:1-Erfolg des Zweitligisten (FSV Mainz) gegen einen Bundesligaklub (1. FC Köln) endende Vergleich der beiden Karnevalshochburgen, sowie das knappe 1:0 von Drittligist FC Carl Zeiss Jena gegen den FSV Frankfurt (2. Liga). Ein Kantersieg war in dieser Pokalrunde nur auf einem Platz zu besichtigen, dem des Bremer Regionalligisten FC Oberneuland, der sich trotz tapferer Gegenwehr dem technisch hoch überlegenen Erstligisten VfL Wolfsburg mit 0:7 beugen musste. Mit vier Treffern ragte Dzeko bei den Niedersachsen heraus. Dass der Stadtstaat Bremen dennoch im Wettbewerb vertreten blieb, stellten die Werderaner sicher. Allerdings wackelten Thomas Schaafs Kicker beim dünnen 2:1-Sieg in Aue wesentlicher heftiger als zu erwarten war. Schalke gegen Hannover, Hamburg gegen Bochum und Stuttgart gegen Bielefeld stellten die Bundesligaduelle dar, in denen die Hausherren jeweils mit 2:0 die Oberhand behielten. Mit dem gleichen Resultat setzte sich der FC Bayern gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg durch; das Comeback des lange verletzten Bayern-Motors Ribery (eingewechselt) sorgte für Freude auf den Zuschauerrängen.

Das Treffen der Bundesliga-Kellerkinder im Pokal bescherte dem FC Energie Cottbus einen vielleicht etwas zu deutlichen, aber verdienten 3:0-Erfolg über Mönchengladbach. Das Besondere: Alle Treffer entsprangen Foulelfmetern. Favoritensiege auf fremden Plätzen fuhren die Bundesligisten Leverkusen und Karlsruhe ein. Die Bayer-Auswahl wurde ihrer Rolle beim Zeitligisten FC Augsburg gerecht (2:0) und der KSC dominierte bei den Offenbacher Kickers (2:0). Im Zweitligavergleich Wehen Wiesbaden gegen Aachen gab der 1:0-Siegtreffer Königs (72.) den Ausschlag zugunsten der Gastgeber.

André Schulin



Da sag ich nix zu!

— Michael Sternkopf, FC Bayern, bei premiere auf die Frage, ob er einen neuen Friseur oder eine neue Freundin habe.