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Ukrainer Wiedergutmachung

von Günther Jakobsen20:17 Uhr | 19.06.2006

Das Team um Oleg Blochin zog die richtigen Lehren aus dem 0:4-Auftaktdebakel und schoss sich gegen Saudi-Arabien den Frust von der Seele. Die Wüstensöhne dienten letztlich nur als Sparringspartner für kommende Aufgaben.

Von Beginn an war die veränderte Einstellung der Ukrainer deutlich spürbar. Die Saudis kamen in den ersten Minuten nicht aus der eigenen Hälfte heraus und gerieten zu allem Unglück schon früh in Rückstand. Rusol drückte einen Eckball von Kalinichenko aus vier Metern mit dem Oberschenkel durch die Hosenträger von Torhüter Zaid (3.), der auch sonst einen unsicheren Eindruck hinterließ – insbesondere bei hohen Bällen. Saudi-Arabien versuchte sich nach dem Rückstand aus der Umklammerung der Osteuropäer zu befreien, kam aber über gelungene Ansätze nicht hinaus. Die Abwehr der Blochin-Elf gewann nach anfänglichen Schwächen spürbar an Sicherheit. Im Angriff ging der nächsten Riesenchance eine Eckballserie von Kalinichenko voraus. Im dritten Versuch kam Shevchenko unbedrängt zum Kopfball, den Dokhy auf der Torlinie klärte. Den Nachschuss beförderte Rebrov aus fünf Metern in die vierte Etage (13.). Mit dem Vorsprung im Rücken zogen sich die Ukrainer in der Folgezeit etwas zurück und lauerten gegen die biederen Wüstensöhne auf Konter. Lediglich Torschütze Rusol brachte das eigene Gehäuse mit einer abgefälschten Hereingabe in Gefahr (24.). Die Partie plätscherte eine ganze Weile im Mittelfeld dahin, ehe sich Rebrov aus knapp 30 Metern ein Herz nahm und einfach mal abzog. Torwart Zaid wollte sich gerade auf den Weg in die bedrohte Ecke machen, als ihm das Standbein wegrutschte. Tatenlos musste er den Einschlag des Spielgerätes zur Kenntnis nehmen (36.). Weitere Schussgelegenheiten von Rebrov (42.) und Voronin (44.) hatten keine Auswirkungen auf den Spielstand. Die Araber mussten sich für eine Wende erheblich steigern.

Die Hoffnung auf Besserung nach dem Wechsel hielt bei den Saudis nur wenige Sekunden. Dann flog wieder ein hoher Ball in den Strafraum, den Shevchenko unbedrängt einköpfte (46.). Saudi-Arabien erholte sich von diesem erneuten Schock nicht mehr und kam kaum noch gefährlich an oder gar in den ukrainischen Sechzehner. Die Osteuropäer kontrollierten das Geschehen, ohne sich vor dem letzten Gruppenspiel entscheidend zu verausgaben. Einem Lattentreffer von Kalinichenko (64.) standen einige Unkonzentriertheiten in der Defensive gegenüber, die aber folgenlos blieben. In der Schlussphase krönte Kalinichenko seine gute Vorstellung mit dem 4:0. Nach Vorarbeit von Shevchenko musste er den Ball nur noch einschieben (84.). Darüber hinaus bestand die letzte halbe Stunde nur noch im Auslaufen unter Wettkampfbedingungen, wobei für die Ukrainer mit etwas mehr Engagement und Konsequenz ein deutlich höherer Sieg im Bereich des Möglichen lag.

Kai Endres



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