Zenit St. Petersburg ist auf gutem Kurs, nach 2007 und 2010 zum dritten Mal russischer Meister zu werden. ZSKA Moskau muss um Platz zwei bangen. Für Spartak Nalchik und Tom Tomsk könnte diese Umbruchsaison 2011/12 mit dem Abstieg enden.
Im Kalenderjahr 2010, als in Russland die Saison letztmalig noch zwischen März und November ausgetragen wurde, sicherte sich Zenit St. Petersburg den Meistertitel, gefolgt von ZSKA Moskau. Nachdem der russische Verband RFS (Rossijski Futbolny Sojus) sich angesichts der 2018 in Russland stattfindenden WM dazu entschloss, die Spielzeit wie in den meisten europäischen Ländern üblich, jahresübergreifend auszurichten, hat sich - zumindest an der Spitze - wenig an den Kräfteverhältnissen in der Premier Liga verändert.
Die aktuell andauernde Umbruchsaison 2011/12 begann im März 2011. Die 16 Mannschaften spielten zunächst im üblichen Hin- und Rückserienmodus. Nach Abschluss der ersten 30 Spieltage (im November 2011) ging es dann sofort ohne Pause weiter - nun allerdings in zwei Gruppen: Die acht Bestplatzierten bildeten die Meisterschaftsrunde, die untere Hälfte die Abstiegsrunde. Innerhalb der Gruppen werden nochmals Hin- und Rückspiele ausgetragen, die bis dahin eingefahrenen Zähler wurden mitgenommen. Im Mai 2012, nach insgesamt 44 Punktspielrunden, endet dann die Saison und Russlands Ligabetrieb ist dem gängigen Rhythmus angepasst.
Zur aktuellen Lage: Nach der Halbzeit der Gruppenphase, dem insgesamt 37. Spieltag, zeichnet sich in der Meisterschaftsrunde ein klarer Favorit ab: Zenit St. Petersburg führt das Klassement mit neun Punkten Vorsprung (74 Zähler) vor ZSKA Moskau an (65), das seinerseits jedoch den zweiten Platz, der zur Champions League-Qualifikation berechtigt, noch längst nicht sicher hat. Theoretisch kann sich bei sieben ausstehenden Spielen sogar das siebtplatzierte Anschi Machatschkala (59) noch Chancen ausrechnen. Lokomotive Moskau (63), Dynamo Moskau (62), Spartak Moskau (62) und Rubin Kazan (61) liegen fast gleichauf. Der Kampf um Platz zwei lässt noch genügend Raum für Veränderungen. Der 2:1-Auswärtssieg St. Petersburgs beim Erzrivalen Spartak Moskau am 37. Spieltag wurde von Zenits Trainer Luciano Spalletti als äußerst wichtiger Schritt in Richtung Titel gewertet. Der Italiener (von 2004-2009 Coach des AS Rom) sah übrigens in der Halbzeitpause des Spiels die Rote Karte, nach einer offensichtlich negativ verlaufenen Diskussion mit dem Schiedsrichter.
Die beiden Letzten in der achtköpfigen Abstiegsrunde müssen den direkten Weg in die Zweitklassigkeit (1. Division) nehmen und da stehen mit einigem Rückstand zwei Klubs, die in der vergangenen Saison noch in der oberen Hälfte abschlossen: Spartak Nalchik (derzeit 27 Punkte) belegte 2010 den 6. Rang und Tom Tomsk (29) war Achtplatzierter.
André Schulin
Es war durchaus sehenswert, mit wie viel Selbstbewusstsein der Schiedsrichter seine Fehlentscheidungen getroffen hat.
— Werner Lorant als Spieler von Eintracht Frankfurt über Schiedsrichter Winfried Walz aus Waiblingen.