Undav muss nachzählen: "Weiß selber nicht mehr, wie viele Tore"

von sid04.12.2025 | 11:36 Uhr
Undav muss nachzählen: "Weiß selber nicht mehr, wie viele Tore"
Foto: IMAGO/SID/Maximilian Koch

Deniz Undav brauchte fast alle seine Finger zum Zählen. "Ich weiß selber nicht mehr, wie viele Tore ich gemacht habe", sagte der Nationalspieler nach dem 2:0 (1:0) des VfB Stuttgart im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten VfL Bochum der ARD. 

Deniz Undav
StuttgartAngriffDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
29
Größe
1,79
Gewicht
86
Fuß
B
Marktwert
37,8 Mio. €
Saison 2025/2026

Bundesliga

Spiele
8
Tore
7
Vorlagen
-
Karten
3--

Undav kam nach seinem entscheidenden Kopfballtreffer kurz nach der Pause (47.) auf neun. "Ich dachte, es wären acht." Beides stimmt - je nachdem, was man zählt: Neunmal hat der 29-Jährige in dieser Saison insgesamt getroffen, achtmal in den sechs Spielen der vergangenen vier Wochen. Zudem hatte er jüngst den VfB-Vereinsrekord von Jürgen Klinsmann verbessert, als er das sechste Bundesligator seines Klubs in Folge erzielte.

"Ich nehme den Lauf mit", sagte Undav, der im Herbst wegen eines Innenbandrisses im Knie sechs Pflichtspiele verpasste und seit Ende Oktober Stammspieler ist, "ich versuche, so weiterzumachen und der Mannschaft zu helfen".

Als Ansage an Julian Nagelsmann wollte Undav seine Geste in Bochum aber nicht verstanden wissen. "Das hat gar nichts mit dem Bundestrainer zu tun", betonte der Torjäger, "ich sag's immer wieder: Bis März ist noch lange." Undav war zuletzt in der WM-Qualifikation von Nagelsmann nicht nominiert worden. Ende März startet die Nationalmannschaft in die WM-Vorbereitung, dann ist die letzte Chance, sich für das XXL-Turnier in den USA, Mexiko und Kanada zu empfehlen.

"Ich muss weitermachen", sagte Undav, "es wird irgendwann eine Phase kommen, in der ich vielleicht nicht mehr treffe, deswegen: alles mitnehmen, solange es geht." Seine Mitspieler wissen die Torserie zu schätzen. "Er hat eine Qualität, die man nicht so oft sieht", sagte Kapitän Atakan Karazor, "er besitzt diesen Fußball-IQ." Den hatte Undav auch bei einer anderen entscheidenden Szene gezeigt: Als dem Bochumer Pechvogel Philipp Strompf, der schon ein Eigentor fabriziert hatte (12.), der Ball versprang, sprintete er hin und provozierte so die Rote Karte für den VfL-Verteidiger (45.+1) wegen Notbremse.

Dass Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst nur Gelb gezückt hatte, überraschte Undav: "Er ist der letzte Mann, er haut mit komplett um. Das ist für mich ein ganz klare Rote Karte." Nach Ansicht der Videobilder korrigierte Badstübner seine Entscheidung. 

(sid)