Manchester United, Tabellenführer der Premier League und wettbewerbsübergreifend seit 29 Spielen ungeschlagen, schied im Carling Cup sensationell mit 0:4 beim Schlusslicht der Liga, West Ham United, aus.
„So etwas habe ich nicht erwartet. Die Gegentreffer fielen viel zu einfach“, gab Sir Alex Ferguson zu Protokoll. Manchesters Langzeit-Coach hatte nicht seine stärkste Formation auf den Platz geschickt. Der Carling Cup (eigentlich: Football League Cup, Bezeichnung ändert sich jeweilig nach dem Sponsor) hat nicht den Stellenwert des FA-Cups, der als ältester Pokalwettbewerb der Welt gilt. Trotzdem ärgerte sich Ferguson, der einräumte, dass seine junge Auswahl eine Lehre erhalten hätte, über die Pleite: „Es war ein Viertelfinale und wir hatten gute Aussichten, den Titel zu verteidigen.“
Kleine Pikanterie am Rande: Die beiden ersten Treffer (22. und 37.) gingen auf das Konto von Jonathan Spector, einem Amerikaner, der 2005 noch bei Manchester unter Vertrag stand. Spector, der eigentlich Abwehrspieler ist, in 128 Spielen nie getroffen hatte und in dieser Saison erst ein Punktspiel für West Ham absolvierte, wurde erstmals im Mittelfeld eingesetzt - zweifellos eine gute Eingebung von „Hammers“-Coach Avram Grant. Nach der Pause schraubte dann Carlton Cole, ein etatmäßiger Stürmer, das Ergebnis in die Höhe (56. und 67.). Ein nicht uninteressanter Nebenaspekt des Carling Cups ist, dass der Gewinner sich für die Europa League qualifiziert. Ein Ziel, das wohl für West Ham attraktiv erscheint, für Man United eher nicht.
Ohne solche Kinder wird die Liebe zum Fußball schnell erwachsen.
— Bayern Münchens Trainer Erich Ribbeck über Nachwuchsspieler Harald Cerny.