Union im Fernglas

von Günther Jakobsen09:39 Uhr | 16.03.2009

Sogar in Braunschweig siegten die Eisernen weiter und liegen nun bereits zehn Punkte vor einem Nicht-Aufstiegsplatz, wobei die Konkurrenz noch kräftig mithalf: Düsseldorf patzte daheim gegen Aue, Paderborn servierte Emden ab. Carl Zeiss Jena unterdessen purzelte ungebremst weiter.

Mitte Dezember hatte der Absteiger seinen letzten Dreier gelandet und zuletzt vier Mal hintereinander verloren. Pleite Nummer fünf (0:2 gegen Offenbach) brachte Jena nun endgültig in Teufels Küche, nämlich auf einen 16. Platz, der aufgrund der schiefen Tabelle sogar noch trügt: Als einziges Team aus der unteren Hälfte kommen die Thüringer bereits auf 26 Spiele. Gleich drei Partien weniger hat der VfR Aalen auf dem Konto, war aber trotzdem froh genug, mit einem Kraftakt über Stuttgart den ersten Sieg in 2009 zu landen. Sailer (65.) und Bohl (74.) drehten die Führung des VfB in einen 2:1-Heimerfolg um. Genau andersherum lief es für die Stuttgarter Kickers, die gegen Erfurt zunächst mit 1:0 führten, selbst gegen zehn Gäste (Rot Peßolat, 45.) aber trotzdem noch 1:2 unterlagen und damit die Chance verpassten, die Rote Laterne an Werder Bremen zu übergeben. Die Grün-Weißen schafften zu Hause gegen Bayern II nur ein trübes 0:0. Ebenfalls unentschieden endete das direkte Kellerduell zwischen Dresden und dem WSV, der zur Pause zwar in Führung lag, nach einem Platzverweis gegen Neppe (62.) mit dem 1:1-Endstand aber sehr gut leben konnte. Immerhin reichte der Punkt, um aus der Abstiegszone zu flüchten, in die erstmals seit Anfang Dezember nun wieder Jahn Regensburg geriet. Die Weinzierl-Elf verlor im Bayern-Derby mit 0:1 in Unterhaching und krachte auf den drittletzten Platz.

In Offenbach, Haching und Erfurt wurden durch die Siege sogar wieder leichte Aufstiegshoffnungen wach, denn gleich zwei der oberen Vier ließen diesmal Federn. Dass es wenigstens einen erwischen würde, kam nicht überraschend, da der SC Paderborn Kickers Emden empfing. Das bessere Ende hatten hier die Ostwestfalen, die ein schwaches Spitzenspiel durch zwei späte Treffer von Mohr (76.) und Lindemann (84.) für sich entschieden und die Ostfriesen damit auf vier Punkte von sich weg manövrierten. Nicht zu rechnen aber war mit einem Patzer der Fortuna gewesen. Die Rheinländer hätten mit einem Sieg über Aue zumindest vorübergehend auf Platz zwei springen können, erreichten trotz sehr langer Überzahl (Rot für Aues Feick, 20.) aber lediglich ein 0:0 und balgen sich damit weiterhin mit Emden um Rang drei. Wer wirklich ein Spitzenteam ist, bewies einmal mehr unterdessen Union Berlin. Im Auswärtsspiel bei den Braunschweiger Löwen gerieten die Eisernen so sehr in die Klemme wie schon lange nicht mehr. Trotz bester Möglichkeiten aber schaffte die Eintracht kein Tor, geriet wie aus dem Nichts statt dessen in Rückstand (56.) und fing sich kurz vor dem Ende dann den entscheidenden Konter zum 0:2 (87.). Hüzeyfe Dogan und Shergo Biran verlängerten die Berliner Serie damit auf elf Partien ohne Niederlage und schufen ihrer Mannschaft bereits ein derart üppiges Polster, dass an den Nicht-Aufstieg kaum mehr zu denken ist.

Maik Großmann



Um so ein Tor zu schießen, muss man schon schlangenhaft Fußball spielen.

— Bayern-Macher Uli Hoeneß zum ,,Tor des Jahres" von Jürgen ,,Kobra" Wegmann gegen den 1. FC Nürnberg.