In einem zwar nicht hochklassigen, aber jederzeit schnellen und interessanten Spiel gewann Werder verdient mit 2:1 und verbesserte die Chancen aufs Erreichen der nächsten Runde erheblich.
Die ersten Minuten gehörten Anderlecht, und Ismael hatte nach sechs Minuten viel Glück, als sein Foulspiel als letzter Mann nur mit einer Gelben Karte bestraft wurde. Dann übernahm Werder bei strömendem Regen die Initiative und hatte durch Klose (13., Kopfball) und den einsatzfreudigen Magnin (17., Linksschuss) zwei große Tormöglichkeiten. Eine klasse Kombination der Belgier, die Wilhelmsson aus kurzer Distanz vollendete, brachte jedoch urplötzlich die 1:0-Führung der Gastgeber. Werder brauchte einige Zeit, diesen Schreck zu verarbeiten, dann ging es, von einem kämpferischen Johan Micoud angetrieben, wieder in Richtung RSC-Tor. Lohn der Mühe: In der 36. Minute schickte Micoud Klose steil, der herausgelaufene belgische Keeper Zitka konnte das Leder in Bedrängnis nicht kontrollieren und Klasnic schob den Abpraller zum 1:1-Ausgleich ein.
Werder startete kontrolliert in den zweiten Abschnitt und verdiente sich mit einer sehenswerten Kombination - Klose-Micoud-Klasnic - die 2:1-Führung (59.). Miroslav Klose hatte unmittelbar danach das dritte Bremer Tor auf dem Fuß, wurde jedoch zu weit nach rechts abgedrängt. Souverän beherrschten die Gäste nun die Szenerie, verpassten lediglich, den vorentscheidenden dritten Treffer zu markieren. So blieb Anderlecht in Reichweite und in der letzten Viertelstunde entwickelten die Belgier noch gehörigen Druck auf das Bremer Tor. Mit Glück und Geschick retteten die tief in die Defensive zurück gedrängten Werderaner den Sieg über die Zeit. Aufgrund der überraschenden, zeitgleich ausgetragenen 1:5-Heimpleite Valencias gegen Inter rückten die Bremer auf den zweiten Platz der Gruppe G vor.
Mensch Willi, Du siehst ja aus, als sei 'ne Hungersnot ausgebrochen!" - "Und Du siehst so aus, als seist Du schuld daran.
— Reiner Calmund und Willi Lemke