Ganz oben in der Tabelle sind sie nicht zu finden, die drei bislang noch ungeschlagenen Bundesligateams. Dafür haben Hertha (3 Punkteteilungen), Nürnberg (3) und Frankfurt (4) zu oft remis gespielt. Aber die Voraussetzungen, weiterhin in der Liga ungerupft zu bleiben, stehen nicht schlecht, da am Wochenende Heimspiele auf den Programm stehen.
Härtetest gegen Auswärtsspezialisten
Und in den Heimpartien dieser Spielzeit präsentierte sich Hertha BSC bislang als Macht. Weder Hannover (0:4) noch Schalke (0:2) erspielten sich größere Chancen, das Olympiastadion als Sieger zu verlassen. Hertha hatte die Hosen an, machte das Spiel und die Tore. Auf fremden Plätzen (in Wolfsburg, Hamburg und Mainz) sicherten sich die Berliner jeweils einen Punkt, was auch nicht unbedingt als selbstverständlich anzusehen ist. Ein Beibehalten dieses Rhythmus’ würde die Berliner unweigerlich ihrem Saisonziel - ein internationaler Startplatz - zuführen. Wären da nicht diese trostlosen UEFA-Cup-Auftritte gegen Odense, die das Aus auf internationaler Bühne schon in der ersten Runde brachten und als Stimmungsbremse wirken könnten. Zudem reist mit dem VfB Stuttgart ausgerechnet ein Team an, das sich mit Siegen in Bielefeld und Bremen als ausgesprochen auswärtsstark erwies.
Keine Garantie für Matchwinner
Der Club kam mit zwei Auftaktsiegen (in Stuttgart und gegen Mönchengladbach) glänzend aus den Startblöcken und beeindruckte mit dem anschließenden Unentschieden beim alten Südrivalen Bayern München (0:0). Es folgten zwei 1:1-Punkteteilungen gegen die Aufsteiger VfL Bochum und Energie Cottbus, nach denen Nürnberg die Tabellenführung wieder abgeben musste. Gegen den FSV Mainz streben die Nürnberger wieder einen Dreier an und erinnern sich gerne an den 3:0-Erfolg aus der vorigen Saison. Personalprobleme hat Hans Meyer nicht, eher die Qual der Wahl. „Wenn wir mit zwölf Spielern antreten könnten, wäre Saenko sicher dabei“, kann der Club-Trainer dem russischen Offensivspieler, der seinen Platz in der Startelf zurückerobern will und beim letzten Sieg gegen Mainz der beste Nürnberger war, keine Garantie geben.
Duell mit angeschlagenem Angstgegner
Mit einem Sieg (3:1 gegen Leverkusen) und vier Unentschieden aus den ersten fünf Saisonspielen setzte sich Eintracht Frankfurt auf den siebten Platz der Tabelle. Eine besondere Präferenz für Heim- oder Auswärtsaufgaben ließ das Team von Friedhelm Funkel bislang nicht erkennen, auch wenn die 1:1-Punkteteilungen in Gelsenkirchen und Stuttgart eher als glücklich einzustufen sind. Im Gegner des sechsten Spieltages, Hamburger SV, empfangen die Hessen ein Team, das sich in Frankfurt in den letzten Jahren äußerst wohl fühlte und auch in der vorigen Saison mit einem 2:1-Sieg die Punkte abräumte. Gleichwohl klaffen die Erfolgsmomente beider Kontrahenten derzeit deftig auseinander. Die Hanseaten stehen national wie in der Champions League mit dem Rücken zur Wand, derweil der Eintracht momentan fast alles gelingt. „Wir waren der krasseste Außenseiter von allen deutschen UEFA-Cup-Teilnehmern und haben es geschafft“, weist Funkel auf den Triumph gegen Bröndby hin und hofft darauf, dass der gute Lauf sich in der Bundesliga fortsetzt. Auf dass das Attribut „ungeschlagen“ noch ein Weilchen Bestand hat.
André Schulin
Er kann gar nix, zieht ein Bein nach und hat links wie rechts keinen Torschuss.
— Bochums Trainer Peter Neururer über seinen dänischen Stürmer Tommy Bechmann...