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Uruguay im Viertelfinale

von dpa26.06.2010 | 18:25 Uhr

In der zweiten Halbzeit entwickelte die Begegnung jenen Knockout-Charakter, der die Zuschauer fesselte. Südkorea hätte mit besserer Konsequenz im Abschluss zumindest eine Verlängerung erzwingen können, derweil Uruguay die Fähigkeit demonstrierte, ein Tor zu machen, wenn es gebraucht wird.

Uruguay, der bislang gegentorlose Sieger der Gruppe A, ging leicht favorisiert ins Achtelfinale gegen Südkorea, den überraschenden Zweiten der Gruppe B. Ein Pfostenschuss von Chu Young Park (5., Freistoß) sollte die gefährlichste Tormöglichkeit der Asiaten in der ersten Halbzeit darstellen. Die Südamerikaner kamen offensiv auch nicht oft zum Zuge, gingen jedoch in der 8. Minute in Führung. Großen Anteil am Treffer hatte Forlan, der sich auf links das Leder erlief. Ungemein clever verzichtete er darauf, einen Flankenball in die versammelte Spielertraube zu schicken oder aus spitzem Winkel einen Torschuss zu riskieren. Statt dessen ließ er den Ball flach durch Südkoreas Fünfmeterraum kreuzen. Weder die Abwehrspieler noch Schlussmann Sung Ryong Jung reagierten rechtzeitig - so hatte der am langen Pfosten lauernde Suarez wenig Mühe, zu vollstrecken. Äußerst mühevoll gestaltete sich in der Folgezeit Südkoreas Begehren, in eine gute Abschlussposition zu kommen. Uruguays Spieler gewannen die Zweikämpfe und stellten laufstark die Räume zu. Knapp war die Abseitsentscheidung aus der 27. Minute, als Uruguay an der Mittellinie den Ball eroberte. Suarez steuerte daraufhin allein aufs südkoreanische Tor zu, musste den Antritt aber aufgrund des Pfiffs abbrechen.

In der zweiten Halbzeit drängten die Asiaten verstärkt auf den Ausgleich und kamen besser zurecht, da Uruguay im Mittelfeld nicht mehr so präsent war. Ein halbes Dutzend Torchancen waren bereits ausgelassen worden, als der verdiente Ausgleich fiel. Victorinos Kopfballabwehr bei einer südkoreanischen Flanke misslang, Chung-Yong Lee verlängerte die Vorlage vom Gegner dankbar zum 1:1 (68.). Nun konnte sich Uruguay nicht mehr verstecken, und das taten die Südamerikaner auch nicht. Zunächst aber hatten die Asiaten eine große Führungschance; Chung-Yong Lees Schuss konnte Muslera allerdings nicht erschrecken (71.). Das sollte sich rächen, denn Uruguays Druckphase wurde mit der 2:1-Führung belohnt. Im Anschluss an einen Eckball behauptete Suarez den Ball links im Sechzehner und zirkelte ihn sehenswert ins lange Eck (80.). Erneut lief Südkorea der Musik hinterher; eine hervorragende Ausgleichsschance zerplatzte in der 87. Minute: Dong-Gook Lee tunnelte zwar Uruguays Keeper Muslera, doch der Ball hatte nicht genug Fahrt. Lugano erwischte das Leder noch vor der Linie.

André Schulin