DFB-Team

Verdacht auf Durchmarsch

von Günther Jakobsen09:54 Uhr | 10.12.2007

Mit dem neunten Dreier im zehnten Heimspiel setzte sich Neuling Sandhausen weiter ab und hält zum Jahresende sechs Zähler Vorsprung auf den nächsten Nichtaufstiegsplatz. Winterfest ist auch der WSV, der im Spitzenspiel Rot-Weiß Oberhausen besiegte und dank erneut schwacher Konkurrenz zurück ganz nach oben sprang. In Lübeck gehen derweil schon die Lichter aus.

Regionalliga Nord
Mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn hatte Uwe Fuchs den VfB Lübeck Ende Oktober übernommen. Inzwischen sind die Hansestädter Vorletzter und haben das Ziel Dritte Liga auch offiziell begraben – in Bremen (2:3) gab es schon die sechste Niederlage am Stück. Magdeburg, der um wenige Minuten verhinderte Zweiligist, war zuletzt ebenfalls immer weiter abgesackt. Das 1:2 in Cottbus, das damit drei der letzten vier Spiele gewann, bedeutete nun gar das Aus für Trainer Dirk Heyne. Braunschweig dagegen (3:1 gegen Wolfsburg) beendete das verkorkste Jahr versöhnlich und hat als Zwölfter den Quali-Strich wieder einigermaßen im Blick. Völlig unberechenbar verlief einmal wieder der Kampf um die Spitze. Erfurt, das letzte Woche erst hochgeschossen war, erreichte zu Hause gegen Dortmund ebenso nur ein 0:0 wie der offizielle Herbstmeister Düsseldorf. Dieser traf in Essen indes nicht nur auf einen giftigen Gegner, sondern wurde zwischenzeitlich auch von den eigenen Fans gestoppt, die mit wiederholten Zündeleien eine Unterbrechung des Spiels provozierten. Kickers Emden siegte ebenfalls nicht und blieb mit einem 1:1 in Babelsberg auf dem sechsten Tabellenplatz kleben. Rang eins wurde somit am Sonntag in einem direkten Duell ermittelt. Durch Treffer von Saglik (28.) und Dogan (90.) siegte Wuppertal hier 2:0 gegen Oberhausen und schwang sich nach sieben Wochen Abstinenz wieder ganz nach oben. Das beste Spiel des Wochenendes aber ereignete sich in der Hauptstadt, wo Union Berlin gegen Rot-Weiß Ahlen erst ein 3:1 und dann noch ein 4:3 verspielte, weil Sebastian Schoof noch in der dritten Minute der Nachspielzeit das 4:4 erzwang. Er war erst Sekunden vorher eingewechselt worden.

Regionalliga Süd
Im Amateurduell zwischen Bayern und 1860 ging es nicht nur um Prestige, sondern auch um die Aussicht, oberhalb der Qualifikationslinie zu überwintern. Nachdem die Löwen das Hinspiel noch knapp und dramatisch gewonnen hatten, siegten dieses Mal die Roten (1:0) und schossen um fünf Plätze hoch auf Rang acht. Dort hatte letzte Woche noch Unterhaching gestanden, doch gab es für den auswärts noch sieglosen Absteiger selbst beim SC Pfullendorf nichts zu melden, obwohl der zuvor acht Mal in Folge nicht gewonnen hatte. Calamita schoss Sekunden vor Schluss das 2:1-Siegtor. Gleich auf drei anderen Plätzen blieb es dagegen bei einem 1:1, was für Elversberg (in Ingolstadt) ein ebensolcher Erfolg war wie für die Stuttgarter Kickers in Regensburg, die trotz Unterzahl (Gelb-Rot Gambo, 52.) vier Minuten vor Schluss noch zum Ausgleich kamen. Ganz anders erging es dem VfR Aalen, der in Karlsruhe allerbeste Chancen vergab, Okle durch einen Platzverweis verlor (74.) und am Ende schon sein sechstes Spiel in Folge nicht gewann. Frankfurt (1:0 in Siegen) rückte mit dem vierten Erfolg aus den letzten fünf Partien um zwei weitere Punkte näher. Im Kampf um die Wintertabellenführung hatte Stuttgart die weitaus besseren Karten, da es mit Oggersheim sie Schießbude der Liga empfing. Ein mühsames 2:0 war jedoch nicht genug, da der SV Sandhausen das bislang auswärts unbesiegte Burghausen noch um einen Treffer höher bezwang. Akwuegbu (33.), Altin (56.) und Grgic (66.) schossen die Tore für den Neuling, der wegen der fehlenden Zweitligaberechtigung des VfB damit sagenhafte sechs Punkte vor dem nächsten Nichtsaufstiegsplatz überwintert.

Maik Großmann



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