DFB-Team

Verdacht auf Wiederaufstieg

von Günther Jakobsen09:48 Uhr | 15.04.2009

Die Nürnberger Aufholjagd erreichte mit Platz drei ihren vorläufigen Höhepunkt und bedroht nun sogar Mainz, das trotz starker Vorstellung dem SC Freiburg zu einem großen Comeback verhalf. Im Keller robbte sich Rostock ein großes Stück in Richtung Sonne, wogegen man in Augsburg nach dem zehnten sieglosen Spiel nun doch die Reißleine zog.

Die Trennung nach Saisonschluss hatte ohnehin schon festgestanden. Das 1:2 in Frankfurt, mit dem die Bayern endgültig wieder in den Klassenkampf schlidderten, machte aus dem friedlichen Ende für Holger Fach aber nun ein unrühmliches: Früher als geplant löste Jos Luhukay ihn ab. Ein ganz ähnliches Duell entschied die unverwüstliche TuS Koblenz für sich und sorgte mit einem 3:2-Heimerfolg dafür, dass nun auch die Münchener Löwen wieder bedroht sind. Ansonsten aber war es ein Spieltag wie gebacken für Hansa Rostock. Gerade erst hatte der traurige Absteiger mit einem Sieg gegen Frankfurt wieder Mut gefasst. Nun war es gleich Zeit für einen großen Coup, nämlich einen 1:0-Auswärtssieg bei niemand Geringerem als der SpVgg Fürth, der sowohl Abstiegs- als auch Aufstiegskampf mächtig erschütterte. Mario Fillinger besorgte nach einer guten Stunde das Goldene Tor, das Rostock erstmals seit acht Wochen zumindest auf Rang 16 klettern ließ. Wie bestellt hielten sich Ingolstadt und Wehen schließlich auch noch gegenseitig klein. Das 0:0 in der Audistadt war zwar zumindest in der Schlussphase ob eines nicht gegebenen Treffers, Elfmeterturbulenzen und auch zweier Roter Karten immerhin packend. Spielerisch aber wurde auch deutlich, dass man beide Teams in Liga zwei nicht vermissen würde.

Je länger die Serie dauert, umso größer die Prominenz in der oberen Region. Das absolute Schlagerspiel der Runde stieg am Mainzer Bruchweg, wo der FSV genau wie Freiburg eindrucksvoll nachweisen konnten, dass es dieses Duell gut und gern auch im Oberhaus geben könnte. Ein riesigen Schritt in diese Richtung unternahm Freiburg aber am Ende allein, indem es einen 0:1-Pausenrückstand durch Idrissou (53.) und Banovic (67.) umbog und seine kurze Misere von nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen beendete. Während die Breisgauer bei nun wieder sechs Zählern Vorsprung auf Rang drei vorerst einsam ans große Tor klopfen, ärgert sich die Andersen-Elf weiter mit dem immer dichteren Hauptfeld herum, wobei außer Fürth allein der MSV Duisburg so gütig war, nicht noch näher herumzukommen: Noch in der 90. Minute kassierten die Zebras beim FC St.Pauli, der damit gar selbst noch heimlich hoffen darf, den 2:2-Ausgleich. Alle übrigen Kandidaten scheinen ihre Krise bereits überwunden zu haben oder aber erst jetzt so richtig in Wallung zu kommen. So gewann Aachen mit seinem 2:0 in Ahlen zum ersten Mal in dieser Saison ein drittes Spiel hintereinander und setzte sich vier Punkte hinter Rang drei. Auch Kaiserslautern ist nach seinem 2:0 in Osnabrück wieder absolut alles zuzutrauen. Und die Mannschaft der Stunde schließlich bleibt der Club aus Nürnberg, der pünktlich zum Zieleinlauf nun endlich sortiert genug zu sein scheint, um seinen völlig unnötigen Abstieg zu reparieren. Mit dem vierten Dreier in Folge kaperten die Franken erstmals seit der allerersten Runde wieder einen Aufstiegsrang und landeten nicht von ungefähr auch den höchsten Sieg dieses Spieltags (3:0 in Oberhausen).

Maik Großmann



Immel pokerte wie ein Süchtiger!

— Toni Schumacher 1987 in seinem Skandal-Buch ,,Anpfiff - Enthüllungen über den deutschen Fußball" über Eike Immel im WM-Trainingslager 1982 am Schluchsee (,,Schlucksee").