Verdienter Dreier für Bayer

von Günther Jakobsen23:06 Uhr | 28.01.2011

Spitzenfußball bot das Spitzenspiel nicht. Hannover federte ab bei dem Versuch, Leverkusens bessere Ballkontrolle ins Abseits zu stellen. Die beiden Treffer aus der ersten Halbzeit genügten Bayer, den zweiten Platz souverän zu festigen.

Ein spezieller Moment für Michael Ballack: Im Spiel gegen Hannover hatte er im September 2010 die Verletzung erlitten, die ihn monatelang außer Gefecht setzte. Nun also sein Startelf-Comeback ausgerechnet gegen die „Roten“. Zunächst tat sich nicht allzuviel im Spiel des Tabellenzweiten gegen den Dritten. Die Gastgeber ließen das Leder flüssiger durch die eigenen Reihen kreiseln und sicherten sich die größeren Spielanteile, derweil Hannover, wie erwartet, tiefer gestaffelt stand. Quasi mit der ersten richtigen Torchance, aufgelegt durch Kießling, ballerte Vidal die Kugel ins rechte Eck (21.). Hannovers Versuche einer Antwort fehlten Präzision und Durchschlagskraft. Die für Bayer-Keeper Adler noch gefährlichste Situation, als er in der 37. Minute einen 15-Meter-Schuss Abdellaoues glänzend parierte, wäre ohnehin ohne Folgen geblieben, da Hannovers stürmender Norweger im Abseits stand. Als folgenreich hingegen entpuppte sich das feine Zusammenspiel der Leverkusener Castro und Rolfes aus der 42. Minute: Bayers Kapitän versenkte den Ball zur 2:0-Führung rechts unten, für 96-Keeper Zieler gab es da wenig zu halten.

Leverkusens Überlegenheit setzte sich zunächst nahtlos fort. Erst nach knapp einer Stunde schaffte es Ya Konan, in seiner besten Aktion, die Abwehr der Gastgeber zu überrumpeln. Im Abschluss war Hannovers Goalgetter allerdings weniger zwingend - aus acht Metern schoss er über den Querbalken. Immerhin wurden die „Roten“ munterer. Zwei weitere Szenen hätten die Partie wieder öffnen können. Aber Abdellaoues Kopfball aus sechs Metern flog über den Kasten (68.) und als Schulz aus 14 Metern das rechte Eck angepeilt hatte, packte Adler seine Flugkünste aus und parierte in starker Manier (72.). Insgesamt spielten die Gäste jedoch angesichts des Zweitore-Rückstandes zu wenig klare Chancen heraus. Zu selten wurde zudem Ya Konan mit brauchbaren Anspielen gefüttert. Bayer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, hätte seinerseits durch Augusto noch erhöhen können (74., Zieler erwischte den Lupfer). Ballack spielte durch, zoffte sich ein paarmal mit Pinto und vermittelte einen fitten Eindruck. Seinen Abschlüssen (33., Kopfball verzogen/87., Distanzschuss drüber) fehlte noch die Präzision, was er aufgrund des gelungenen Startelf-Comebacks jedoch verkraften dürfte.

André Schulin



Der Junge spielt gut für seine 19 Jahre. Das könnte daran liegen, dass er 21 ist.

— David Begg