Mit der bislang schwächsten Leistung in dieser Champions-League-Saison kam der FC Schalke 04 zu einem 1:1-Unentschieden beim französischen Meister HSC Montpellier. Dank griechischer Schützenhilfe holten sich die Knappen dennoch zum Abschluss der Vorrunde den Gruppensieg. Den Platz an der Sonne hatten sie sich durch die vorangegangenen Auftritte in der Königsklasse redlich verdient.
Obwohl es für die Schalker im letzten Vorrundenspiel um den Gruppensieg ging, traten sie lediglich mit einer 1B-Elf in Montpellier an. Der am Sprunggelenk angeschlagene Farfan durfte zu Hause bleiben. Fuchs und Huntelaar saßen genauso wie die gelbvorbelasteten Jones und Matip zumindest auf der Bank. In den ersten Minuten hatten die Knappen Probleme. Der französische Meister setzte den Gegner sofort unter Druck, und die Gäste verloren zu schnell die Bälle. Doch relativ zügig gelang es ihnen, die Partie zumindest unter Kontrolle zu kommen. Erst ließen die Westdeutschen hinten nichts anbrennen, und gegen Ende der ersten Halbzeit wurden sie auch nach vorne druckvoller. Schalke versuchte schnell umzuschalten, aber ließ es dabei an Präzision vermissen. Vor allem der letzte Pass fiel meistens zu ungenau aus. In Minute 25 kam zwar Pukki nach einer schönen Kombination inklusive Doppelpass zwischen Draxler und Marica frei vor dem Tor an den Ball, aber er rutschte ihm vom Schlappen. Eine knappe Viertelstunde später legte ausgerechnet der als hüftsteif verschriene Innenverteidiger Metzelder einen Sololauf á la Okocha hin und wollte dann zu Pukki passen, doch sein gegnerischer Verteidigerkollege Yanga-Mbiwa hinderte ihn erfolgreich am Abspiel (39.).
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte Montpellier. Bis zur 52. Minute schien jedoch die Schalker Abwehr die Offensive des französischen Titelträgers im Griff zu haben. Dann tauchte Mounier vor S04-Keeper Hildebrand auf. Der bis dahin kaum beschäftigte Schlussmann wehrte den Schuss des französischen Angreifers unglücklich vor die Füße Herreras ab. Der schoss den Ball aufs Tor, aber Uchida sprang für seinen Torwart im wahrsten Sinne des Wortes in die Bresche und klärte artistisch auf der Linie. Zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend fiel dann die Schalker Führung. Nach Holtbys Freistoßflanke legte Metzelder auf Höwedes ab, und der Schalker Kapitän köpfte den Ball fast noch von der Bodenkante ins Tor (56.). Bevor die Westdeutschen das Geschehen mit der Führung im Rücken wieder in den Griff bekommen konnte, kassierten sie den Ausgleich. Nach Mouniers Flanke scheiterte Herrera mit seinem Kopfball am gegnerischen Verteidiger Metzelder. Allerdings kam der Stürmer auch an den Abpraller heran und drückte ihn über die Torlinie (59.). Danach drohte Schalke die Partie zu entgleiten. Metzelder rutschte auf dem holprigen französischen Rasen aus. Ausgleichstorschütze Herrera hatte freie Bahn, jedoch zog er zu früh ab, und sein Schuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei (64.). Wenige Augenblicke später konnte Cabella die Kugel nicht an Hildebrand vorbeibringen (65.). Zwischenzeitlich gelang es S04, das Spiel wieder zu beruhigen. In den Schlussminuten bekamen die Gastgeber noch einmal die zweite Luft. Hildebrand verhinderte mit seinen beiden Paraden gegen Herrera die Niederlage (87., 89.). Allerdings hätte selbst eine Pleite den Schalker Gruppensieg nicht mehr verhindert. Denn im Parallelspiel unterlag Arsenal bei Olympiakos Piräus mit 1:2. Um die Königsblauen noch von Platz eins abzufangen, hätten die Gunners schon gewinnen müssen.
Senthuran Sivananda
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