Im Rheinderby setzte sich Europapokalteilnehmer Bayer Leverkusen knapp gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf durch. In der ersten Halbzeit waren die Werkskicker haushoch überlegen, in der zweiten Halbzeit überschlugen sich dann die Ereignisse.
Im ersten Spielabschnitt legte die Bayer-Elf gleich von der ersten Spielminute an ein hohes Tempo vor. Bei Ballverlust setzten die Leverkusener den Gegner früh unter Druck, so dass die Düsseldorfer Schwierigkeiten hatten, länger als ein paar Sekunden am Stück am Ball zu bleiben. Schon nach drei Minuten musste der ehemalige Bayer-Ersatzkeeper und aktuelle Fortuna-Torwart Giefer einen Distanzversuch von Schürrle um den Pfosten drehen. Ausgerechnet nachdem es der Fortuna gelungen war, das Spiel erst mal zu beruhigen, ging der Favorit aus Leverkusen in Führung. Nach einem Querschläger von Bellinghausen in der eigenen Hälfte schickte Kießling Sam alleine auf die Reise, und der Leverkusener Flügelflitzer lupfte die Kugel über seinen ehemaligen Teamkollegen Giefer ins Tor (16.). In den vergangenen Ligaspielen gegen Bayern München (0:5) und Wolfsburg (1:4) waren die nordrhein-westfälischen Landeshauptstädter jeweils nach dem ersten Gegentreffer eingebrochen. Auch diesmal zeigte der Rückstand Wirkung bei der Fortuna. In der Defensive kam sie überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe. Die druckvollen Leverkusener versäumten es jedoch, die Führung auszubauen. In der 34. Minute hatten sie aber auch Pech, dass Giefer Schürrles Volleyschuss noch an die Latte lenken konnte. Der Ausgleich für Düsseldorf fiel überraschend und bezeichnenderweise im Anschluss an eine Standardsituation. Nach einer Ecke köpfte Rafael den Leverkusener Innenverteidiger Toprak an, und von dessen Schädel flog die Kugel ins Tor. Bayer-Schlussmann Rensing, der wie unter der Woche im Pokal bei Arminia Bielefeld (3:2 n.V.) den am Ellbogen verletzten Leno vertrat, hatte keine Abwehrmöglichkeit (40.). Im direkten Gegenzug gingen jedoch die favorisierten Gastgeber wieder in Führung. Nach Sams Querpass von der rechten Seite konnte Levels Kießling noch am Abschluss hindern, aber keiner war bei Schürrle, der zum 2:1 traf (41.).
Mit der Einwechslung von Cha für Rafael zur zweiten Halbzeit stabilisierte sich die Fortuna zumindest in der Defensive. Die Werkskicker konnten nicht mehr so viel Druck entwickeln wie vor dem Seitenwechsel. Ein Distanzversuch von Lars Bender (54.) war für Fortuna-Torwart Giefer die einzige Prüfung in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit. Aber die Gäste sorgten zunächst nach vorne für genauso wenig Entlastung wie im ersten Spielabschnitt. Nach einer guten Stunde nahm das rheinische Derby innerhalb von nur wenigen Augenblicken einen absurden Verlauf. Kaum war Kapitän Rolfes auf dem Platz, musste er schon wieder raus. Der Mittelfeldspieler war unglücklich in seinen Düsseldorfer Gegenspieler Bodzek hineingerutscht und sah dafür die Rote Karte - eine harte, wenn auch vertretbare Entscheidung (65.). Nach dem anschließenden Freistoß wurden die Fortunen allerdings ausgekontert. Düsseldorfs Kapitän Lambertz leitete mit einem abgeblockten und unnötigen Schussversuch den gegnerischen Tempogegenstoß ein. Carvajal sprintete aufs Düsseldorfer Gehäuse zu und legte quer zum mitgelaufenen Castro, der lediglich einzuschieben brauchte (66.). Damit schien die Partie entschieden. Selbst in Unterzahl waren die Leverkusener einem weiteren Treffer näher als der Liganeuling dem Anschlusstor. Doch Bodzek sorgte mit einem Sonntagsschuss aus knapp 30 Metern für das 2:3 aus Sicht der Landeshauptstädter (86.). In der letzten Minute der regulären Spielzeit hatte Bundesliga-Debütant Wegkamp sogar die große Chance zum Ausgleichstreffer für den Gast. Doch frei vor dem gegnerischen Tor zielte er die Kugel am linken Pfosten vorbei, und es blieb beim Leverkusener Heimsieg.
Senthuran Sivananda
,,Ich hab selbst Fußball gespielt" - ,,Ach, wo denn?" - ,,Und ich hab Basketball gespielt!" - ,,Ach, hör auf" - ,,Aber ich kann mit m Ball umgehen!"
— Fritz von Thurn und Taxis im angeregten Dialog mit Otto Rehhagel