Die unmotivierte B-Elf aus Mailand machte es den in der Tabelle bereits abgehängten Bremern mehr als leicht, bewegte sich kaum und zeigte sich nur in wenigen Szenen am Spiel interessiert. So kam Werder zu einem glatten Sieg und durfte sich immerhin über 800 000 Euro für die drei Punkte freuen.
Was beide Mannschaften in der Kälte um den Gefrierpunkt über weite Strecken im ersten Durchgang boten, war schon eine Zumutung. Inter zeigte sich nicht einmal in Ansätzen daran interessiert, dem Sinn des Fußballspiels, nämlich das Toreschießen in Angriff zu nehmen, nachzukommen. Selten wurde die Abwehr der Hanseaten in dieser Saison so wenig wie in dieser Halbzeit geprüft. Der erste Torschuss wurde von Frings nach 19 Minuten abgegeben, war aber auch harmlos. Selbst gegen die inaktiven Inter-Kicker tat sich Werder anfangs schwer, erspielte sich erst im letzten Abschnitt des ersten Durchgangs nennenswerte Torchancen. Zuerst lenkte Orlandoni einen Almeida-Schuss über den Kasten (32.), und eine gute Minute später hätte Cambiasso eine flache Flanke von Hunt fast ins eigene Tor gewuchtet. Eine Frings-Ecke segelte dann aber doch auf den Kopf von Prödl, der Glück hatte, dass Cordoba die Kugel ins eigene Tor abfälschte (39.). Verdient hatte sich Werder die Führung zur Pause gegen ganz schwache Gäste letztlich aber doch.
Die Hausherren setzten ihr druckvolles Spiel nach der Pause nahtlos fort und wurden schnell belohnt. Almeidas Flanke von links nahm Arnautovic volley ab und traf mit links kraftvoll ins kurze Eck (49.). Nachdem der Österreicher seinen zweiten Treffer in der 63. Minute verpasst hatte, wurde auch das Team aus Mailand zwischenzeitig plötzlich munter. Zuerst landete eine sanft von Cambiasso abgefälschte Pandev-Hereingabe überraschend am Bremer Innenpfosten (67.), im Gegenzug scheiterte Hunt bei seiner Antwort allein gegen Orlandoni und nach 72 Minuten musste Wiese gegen Pandevs Flachschuss sein Können ein einziges Mal in dieser Partie zeigen. Dreimal wurden die Gestänge in der flotten Schlussphase zudem noch malträtiert: Für Bremen trafen Mertesacker (80., per Kopfball) und Hunt (82., mit rechts) die Querlatte, während Pandev kurz vor dem Abpfiff den Pfosten für Inter anvisierte. Das 3:0 hatte zu dieser Zeit bereits der eingewechselte Pizarro aus 20 Metern besorgt (88.). Sein Flachschuss prallte vom linken Innenpfosten ins Netz. Etwas wehmütig mussten sich die Bremer mit dem sportlich versöhnlichen Abschluss plus Prämie dennoch aus dem Europapokal für absehbare Zeit verabschieden.
Ulrich Merk
Auf jeden Fall freut es uns alle, dass er wieder da ist, mit seiner Stimme, seiner Qualität auf dem Platz.
— Eric Maxim Choupo-Moting, FC Bayern, über das Comeback von Thomas ,,Radio" Müller...