VfB Stuttgart behielt die Nerven: Deutscher Meister

von Günther Jakobsen17:25 Uhr | 19.05.2007

Zwar lag der VfB einige Minuten gegen Cottbus zurück und Schalke führte gleichzeitig gegen Bielefeld, doch die Schwaben ließen sich nicht ins Bockshorn jagen, legten nach und holten sich erwartungsgemäß den Titel der Saison 2006/2007. Überraschend sprang der Hamburger SV noch auf den 7. Rang (4:0 über Aachen) und sicherte sich den UI-Cup-Platz, da Dortmund in Leverkusen und Hannover daheim gegen Nürnberg unterlag. Derweil gewann Bochum in Gladbach, Hertha in Frankfurt, Bremen in Wolfsburg und der FC Bayern mit 5:2 gegen Absteiger Mainz.

Durch einen verdienten 2:1-Erfolg über Energie Cottbus gewann der VfB Stuttgart am letzten Spieltag der Saison 2006/2007 die Deutsche Meisterschaft. Radu hatte die abwehrstarken Lausitzer zwar nach 19 Spielminuten in Front gebracht, doch ein wunderbarer Volleyschuss von Hitzlsperger (27.) sowie ein Kopfballtor von Khedira (63.) drehten die Partie zu Gunsten des neuen Titelträgers. Nach dem Abpfiff wurde besonders Champions-Coach Armin Veh mit Bierduschen bedacht. Stuttgart holte damit seine fünfte Deutsche Meisterschaft.

Beim FC Schalke 04, der in Lauerstellung hoffte, dass die Schwaben patzen würden, musste man sich mit der Vize-Meisterschaft abfinden. Arminia Bielefeld wurde mit 2:1 durch Tore von Lincoln (12.) und Halil Altintop (16.) bei einem Gegentreffer von Kucera (90.) bezwungen, doch nur knapp neun Minuten lang, in der Zeit während der VfB gegen Cottbus zurücklag, durften sich die Königsblauen freuen, ganz oben zu stehen. Am Ende wurde das Saisonziel verfehlt.

Werder Bremen hoffte, dass sich Schalke noch eine Heimschlappe erlaubt, dann wäre die direkte Qualifikation zur Champions League möglich gewesen. Dem VfL Wolfsburg nahm man zwar die Punkte durch ein 2:0 (2x Rosenberg, 54. und 87.) ab, doch am Schluss der Saison blieb nur der 3. Rang, immerhin der Quali-Platz zur Champions League. Nach dem Spiel wurde bekannt, dass sich Klaus Augenthaler und der VfL Wolfsburg in "gegenseitigen Einvernehmen" trennen.

Da die Konkurrenten patzten, bugsierte sich der Hamburger SV durch ein 4:0 über Alemannia Aachen noch auf den 7. Platz und erreichte damit den UI-Cup. Olic (15. und 27.) sowie Sorin (54. und 87. Minute) schossen die Tore für die lange Zeit abstiegsbedrohten Hanseaten unter Trainer Huub Stevens. Aachens Trainer Michael Frontzeck gab nach dem Spiel seinen Rücktritt bekannt.

Beim FC Bayern München verabschiedete sich der FSV Mainz 05 mit einer 2:5-Niederlage aus der höchsten deutschen Spielklasse. Das letzte Bundesligaspiel von Mehmet Scholl war eine einzige Show für den ehemaligen Nationalspieler, der das 2:0 selbst besorgte (33.). Für die Bayern trafen zudem Santa Cruz (30.), van Bommel (38.), Karimi (63.) und Pizarro (74.), während für die Klopp-Truppe Amri (55.) und Feulner (76.) das Ergebnis in Grenzen hielten.

Borussia Dortmund wollte sich im Kampf um den UI-Cup-Platz bei Bayer 04 Leverkusen behaupten, musste aber am Ende die Segel streichen. Kießling und Rolfes schossen die Werkself 2:0 in Führung, der der BVB nur noch ein Tor von Smolarek entgegen zu setzen hatte (79.).

Überholt wurden die Dortmunder auch noch vom VfL Bochum, der bei Schlusslicht Borussia Mönchengladbach mit 2:0 siegte. Dabrowski (24.) und Wosz (82.) in seinem wohl letzten Bundesligaspiel machten die Buden für die in der Rückrunde so starken Bochumer.

Auch Hannover 96 hatte nicht zu Unrecht auf den UI-Cup-Platz geschaut, konnte die Hoffnungen seiner Fans jedoch nicht befriedigen. Gegen den 1. FC Nürnberg gab es eine 0:3-Niederlage, die Mintal, Engelhardt und Banovic für die Gäste aus dem Frankenland herausschossen.

Ein doch noch etwas versöhnliches Saisonende erspielte sich Hertha BSC Berlin mit einem 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt. Kevin Boateng (48.) mit einer verunglückten Flanke und Pantelic (87.) kurz vor dem Abpfiff waren für die Hauptstädter die Torschützen, während Frankfurt nur durch einen Freistoß von Albert Streit ins Schwarze traf (61.). Für beide Teams ging es nur noch ums Prestige.



Was heißt da heute?

— Mehmet Scholl zur Bemerkung, er habe ,,heute wie ein 25-Jähriger gespielt."