VfB Stuttgart vs. FC Bayern in der Schlusskonferenz – Der Drei-Prozent-Kane!
Der 13. Spieltag der Bundesliga, der Süd-Klassiker VfB Stuttgart gegen den FC Bayern München 0:5 (0:1) und ein klares Fazit in der Schlusskonferenz von Fussballdaten.de. Diese Bayern spielen in dieser Saison in einer eigenen Liga.
„Die Stuttgarter begannen sehr nervös, aber sie müssen nun mutig weiterspielen“, forderte Weltmeister Shkodran Mustafi in seiner Halbzeitanalyse bei Sky von den Schwaben.
Richtig. Die Bayern erdrückten die Gastgeber bis zur Mitte der ersten Halbzeit förmlich durch ihr starkes Gegenpressing im offensiven Mittelfeld, sie hatten den Glücksmoment von Konrad Laimer mit seinem Hacken-Tor zum 1:0 (12.) auf ihrer Seite – und sie profitierten auch in der 40. Minute von einer Abseitsentscheidung beim vermeintlichen 1:1 von Nikolas Nartey per Kopf. Dieser Treffer zählte nicht – und somit blieb es (zunächst) beim knappsten aller Ergebnisse, 1:0 für die Bayern.
Die Gäste aus München konnten es sich in Stuttgart erlauben, Harry Kane, Manuel Neuer und Jonathan Tah in der ersten Halbzeit auf der Bank zu lassen.
- Das machte aber nichts, nach 50 Minuten waren alle drei Schüsse der Bayern auf das Tor von Alexander Nübel von Kane-Vertreter Nicolas Jackson abgegeben worden.
VfB Stuttgart gegen FC Bayern – Deniz Undav nicht im Spiel
- Deniz Undav war nach 50 Minuten noch nicht in diesem Spiel angekommen – der VfB-Kapitän hatte bis dahin nur 13 Ballaktionen.
- Bemerkenswert nach einer Stunde Spielzeit: Torhüter Jonas Urbig vom FC Bayern war mit 1,4 der passeffizienteste Spieler seiner Mannschaft.
Und dann meldete sich Undav in diesem Spiel an: Urbig holte seinen 15-Meter-Drehschuss noch raus – Ecke (60.).
Das aber war nicht konsequent genug von Seiten der Stuttgarter.
Harry Kane, Lennart Karl und Aleksandar Pavlovic ersetzten nach 60 Minuten Jackson, Goretzka und Guerreiro.
Beim VfB kam Chris Führich für Nartey (61.).
Diaz vergibt, Kane nicht!
Luis Diáz (63.) sah die Gelbe Karte, der Kolumbianer fehlt den Bayern somit nächste Woche gegen Schlusslicht Mainz.
Der vom FC Liverpool geholte Offensivmann vergab frei vor dem leeren Tor (64.) die Entscheidung! „Das ist unglaublich“, staunte Shkodran Mustafi im Sky-Live-Kommentar bei dieser Szene, „der Ball von Olise kommt zu Diaz, der hat sich wohl zu viel Zeit gelassen, muss ihn aber trotzdem machen.“´
Muss er, lange dauerte es aber trotzdem nicht, bis diese Partie gelaufen war.
Denn dann kam Kane! Der Engländer zog trocken aus vollem Lauf und aus 17 Metern ab – 0:2 (66.).
- Die Tor-Wahrscheinlichkeit beim Treffer von Kane (15. Saison-Tor) lag bei gerade mal drei Prozent, aber was bedeutet das schon bei einer Schuss-Geschwindigkeit von 128 km/h?
- Die Zahlen des Harry Edward Kane stehen stellvertretend für die Bayern-Dominanz im bisherigen Saisonverlauf.
- Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft hat bereits sieben Tore Vorsprung in der Schützenliste auf den bis auf weiteres verletzt ausfallenden deutschen Nationalspieler Jonathan „Jonny“ Burkardt von Eintracht Frankfurt.
16 Saison-Tore
- Es war das 111. Pflichtspiel-Tor für Kane für den FC Bayern und das 77. im 76. Bundesliga-Spiel, mehr muss man nicht wissen…
- Oder doch? Ja! Die Bayern trafen in allen 13 Saison-Spielen immer mindestens zwei Mal, das ist natürlich neuer Bundesliga-Rekord.
- In keinem der letzten 21 Bundesliga-Spiele gab es weniger als zwei Bayern-Treffer.
- Josip Stanisic (78.) krönte mit einem 15-Meter-Schuss, den Nübel ins Netz lenkte, beim 3:0 diese starke Auswärtsleistung des FC Bayern München.
- Auch bei diesem Tor lag die Wahrscheinlichkeit nur bei fünf Prozent, aber das sind eben die Bayern…
Das war es aber noch nicht: Rot für Lorenz Assignon (81.) nach Handspiel auf der Torlinie gegen Olise, Elfmeter.
Ein Fall für Harry Kane und der Bayern-Torjäger ließ sich diese Chance nicht nehmen – 0:4 (82.). Sein Ball ging nach verzögertem Anlauf halbhoch ins linke Eck, souverän.
- Das war das 16. Saison-Tor für Harry Kane und das Signal zum Aufbruch für einen Großteil der VfB-Fans. Sie verließen die Arena in Scharen.
Sieben Minuten vor Schluss war nicht wirklich mehr mit einer Wende zu rechnen.
Aber für Kane-Tore ist es nie zu spät: 0:5 (89.) nach Hereingabe von rechts durch Olise aus kurzer Distanz.
