Viel Kampf, wenig Spiel

von Günther Jakobsen17:37 Uhr | 06.12.2009

Für Begegnungen wie diese wurde der vermutlich der Begriff "Kampfspiel" geprägt. Begleitet vom unerbittlichen Dauerregen setzten die einsatzwilligen Kölner alles daran, dem Gegner ein Durchkommen unmöglich zu machen. Den Grün-Weißen fehlten Tempo und Genauigkeit, um ihre technischen Vorteile erfolgreich anzuwenden.

Köln gewann die Anstoßwahl, vor zum zweiten Mal ausverkaufter Hütte. Die 50.000 sahen eine behäbige Anfangsphase, in der die Gastgeber den Grün-Weißen freiwillig die Initiative überließen. Dass sie jedoch nur auf Konter lauerten, wurde schnell klar. Die erste ganz dicke Chance des Spiels produzierten auch die Hausherren, als Podolski über links eine scharfe Flanke in den Bremer Sechzehner schlug, die Novakovic per Direktabnahme jedoch links am Pfosten vorbei setzte (14.). Werder verfolgte beharrlich seine Linie, mit spielerischen Mitteln den Erfolg zu suchen. Klare Chancen blieben gegen die hart zur Sache gehenden Domstädter allerdings rar. In der 29. Minute konnten die Kölner von Glück reden, dass Mohamads Aktion gegen Marin - eine klare Notbremse - nur mit Gelb geahndet wurde. Marin verpasste dann zweimal die Führungschance, als zunächst sein Freistoß, links am Kölner Sechzehnerrand, noch übers Tor abgefälscht wurde (32.) und Kessler einen verdeckten Schuss parierte (35.). Allmählich drückten die Bremer den FC hinten rein, nur einmal konnten die Gastgeber noch einen sehenswerten Entlastungsangriff durchziehen, doch Chihi schoss im Abschluss deutlich links vorbei. Mit 0:0 ging es in die Pause; die Gäste hatten aus ihren Feldvorteilen keinen Nutzen gezogen.

Eine hundertprozentige Torchance der Kölner riss die Zuschauer von den Sitzen: Novakovic kam zentral und frei vorm Bremer Schlussmann Mielitz an den Ball - jedoch nicht am jungen Keeper vorbei, der großartig den Winkel verkürzte (53.). Fünf Minuten später musste auch Kölns Ersatztorhüter seine Aufmerksamkeit beweisen, als Pezzoni einen schlampigen Rückpass spielte. Knapp vor dem anstürmenden Almeida bereinigte Kessler die Situation. Danach verflachte der unter Dauerregen ausgetragene Kick erheblich. Zahlreiche Unterbrechungen ließen keinen klaren Spielfluss erkennen, von interessanten Strafraumszenen ganz zu schweigen. Bremen fand in letzter Konsequenz nicht den Weg zu einer eindeutigen Torchance, Köln hatte kurz vor Schluss noch eine Möglichkeit durch Petit, der, mittig vorm Bremer Tor, eine scharfe Hereingabe von links nicht kontrolliert aufs Gästetor bringen konnte (86.).

André Schulin



Gott hat es so gewollt.

— Der Brasilianer Adhemar über seine drei Tore beim Bundesliga-Debüt für den VfB Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern (6:1).