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Viele Torchancen blieben liegen

von Günther Jakobsen18:12 Uhr | 12.06.2010

Der zuletzt knappe Erfolg der Argentinier war am Ende hoch verdient, wenn auch immer wieder auf der Kippe, weil vor allem Superstar Messi einige Großchancen ausließ. Die Nigerianer hielten tapfer mit, da sie ihr Torwart Enyeama im Spiel hielt, doch vorne fehlte es massiv am nötigen Zielwasser.

Die erste interessante Szene lieferte Nigeria: Obasi an Demichelis im linken Strafraum mit Übersteiger, aber auch mit dem Linksschuss weit am rechten Pfosten vorbei (3.). Higuain hatte jedoch prompt die Antwort auf der Gegenseite nach schöner Vorarbeit von Messi, drückte das Leder aber neben den Pfosten (4.). Desweiteren prüfte Messi aus zentraler Position Schlussmann Enyeama, der zur Ecke ablenkte, die Veron direkt auf Heinze platzierte, der vom Elfer per Kopf in den linken Giebel traf und die Argentinier früh in Front brachte (6.). Danach bekam Nigeria etwas Oberwasser und drang einige Male in den Strafraum des Favoriten hinein, blieb im Abschluss aber zu unpräzise. Messis Linksschuss (18., Enyeama hielt) und Higuain (21.), der ebenfalls am Torwart scheiterte, sowie Samuels Kopfballaufsetzer (23., drüber), unterstrichen die latente Gefährlichkeit der gradlinigen Südamerikaner, die sich zielstrebig die Dominanz zurück eroberten. Währenddessen blieben die Offensivaktionen der „Super Eagles“ weniger zwingend, denn auch Obasi (28.) zielte einmal mehr von links am rechten Eck vorbei. Die erste halbe Stunde der Partie hatte dennoch einen flotten Schlagabtausch geboten, mit Vorteilen für die Südamerikaner, die das Tempo in der letzten Viertelstunde vor der Pause indes zunehmend verschleppten. Messis toller Schlenzer ins linke Eck (37., Enyeama erneut mit toller Parade) sorgte in dieser ruhigeren Phase für ein weiteres Highlight, der aber auch bis zur Pause als letzter Aufreger notiert wurde.

Hereingabe Veron: Messi per Fußspitze knapp vorbei (49.) und etwas später zielte Samuel per Kopf übers Tor (52.). Ansonsten verwaltete Argentinien geschickt und kam erst durch einen Schuss von Kaita (61.) leicht in Gefahr, doch auch für diesen Ball brauchte Romero sein Können nicht zeigen, der bis dahin nur im Herauslaufen geprüft wurde und diese Aufgaben locker bestand. Nigeria war vorne einfach zu harmlos, so dass der schwedische Coach Lagerbäck sich genötigt sah, mit Wolfsburgs Martins und Odemwingie zwei frische Stürmer einzuwechseln. Doch wieder hatte Messi die nächste Einschussmöglichkeit. Er zirkelte nach einem Konter die Kugel aber knapp links vorbei (64.). Sekunden später scheiterte Higuain erneut am starken Enyeama. Das Chancenplus blieb somit eindeutig auf Seiten der immer noch recht souveränen Gauchos, auch wenn Verteidiger Taiwo vom linken Strafraumeck per Pike nur Zentimeter vorbei schoss (71.) und Romero einen zentral auf ihn abgefeuerten Schuss von Martins wegfausten musste (78.). Drei Minuten später scheiterte Messi allein gegen Enyeama. Ähnlich groß geriet gegenüber die Möglichkeit für Uche, der wie seine Kollegen das Tor zum x-ten Mal nicht traf (81.). Auch Aiyegbeni fand das Tor aus 20 Metern nicht (88., erneut drüber). Nicht nur aufgrund dieser Ungenauigkeiten im Abschluss versandete die kleine Druckphase der „Super Eagles“. Zuletzt ließ Maradonas Truppe Ball und den nun schlappen Gegner geschickt laufen, so dass auch vier Minuten Nachspielzeit nichts mehr am knappen Erfolg der Südamerikaner änderten.

Ulrich Merk



Was jedenfalls nicht zu Titeln führt, sind große Ansagen vor Beginn einer Saison!

— Rudi Völler