Vierer-Gipfel

von Günther Jakobsen14:40 Uhr | 26.10.2004

Die vier führenden Klubs unter sich - das könnte, zumindest bis zur Winterpause, Weichen stellende Folgen im Titelkampf haben. Besonders Meister Werder Bremen darf sich in Stuttgart keine Niederlage leisten. Tabellenführer VfL Wolfsburg hofft auf eine Premiere im Olympiastadion.

Nach München, um zu gewinnen
„Der Arzt hat gesagt, dass Michael noch nicht soweit ist“, musste Felix Magath hinsichtlich der Aufstellung gegen Wolfsburg mitteilen. Damit fehlt den Bayern (wegen einer Knöchelverletzung) gegen den Spitzenreiter der gemeinsam mit Roy Makaay torgefährlichste Spieler. Und „Phantom“ Makaay bekommt es mit seinem niederländischen Landsmann Kevin Hofland zu tun, der viel zur Stabilisierung der VfL-Abwehr - die in der letzten Saison noch die Achillesverse der Niedersachsen war - beigetragen hat. Dies, und die Rückkehr an die Tabellenspitze hat den Wölfen Zuversicht verschafft, endlich einmal im Olympiastadion bestehen zu können: „Es wird schwer, aber wir fahren nach München, um zu gewinnen“, gibt Torjäger Diego Klimowicz das Ziel vor: Wolfsburgs ersten Bundesligasieg bei den Bayern. Die ihrerseits wollen den Abstand zur Spitze verkürzen. „Das ist eine große Chance für uns“, kommt Willy Sagnol das Spiel gegen den Tabellenführer gerade recht. Wolfsburg indes hat in dieser Saison seine Auswärtsschwäche vergessen lassen. Lediglich einmal, in Hannover, verließ das Gerets-Team den Platz als Verlierer. So leicht wie es die Bayern bislang in den Heimspielen gegen den VfL hatten, dürfte es diesmal nicht werden.

Erneutes Highlight?
Das 4:4 des VfB Stuttgart gegen Werder Bremen war ein Highlight der vergangenen Saison, als die erstplatzierten Bremer am 26. Spieltag dem Dritten ein Remis abtrotzten und Stuttgarts vage Hoffnungen, noch aufschließen zu können, abschmetterten. Unter veränderten Vorzeichen erlebt diese Spitzenpartie eine Neuauflage: Stuttgart - nur einen Zähler hinter Wolfsburg auf Rang zwei platziert - könnte mit einem Sieg beträchtliche acht Punkte zwischen sich und die Bremer bringen. Herausragende Torschützen des Fußballfests aus der vorigen Saison fehlen zwar, Bordon (drei Treffer) und Ailton (zwei) wechselten zu Schalke, doch Werder (20 Tore) und Stuttgart (17) sind die torhungrigsten Teams der Liga. Und das trotz der zahlreichen Ausfälle bei den Bremern, sowie der vierwöchigen Zwangspause von VfB-Torjäger Kevin Kuranyi (Syndesmoseband-Riss), der in Freiburg erstmals wieder über die volle Distanz gehen konnte. Ob das Spiel in punkto Torreichtum und Dramatik an das letzte Treffen heranreicht ist natürlich fraglich. Aber ein abwartendes Ballgeschiebe ist zwischen diesen beiden Teams nicht zu erwarten. Die Gesamtbilanz in der Bundesliga ist absolut ausgeglichen: Jeder Klub gewann 26 Mal, und 24 Partien endeten mit einer Punkteteilung.

André Schulin



Herr Toni, hier schreie nur ich!

— Schiedsrichter Dieter Pauly (Rheydt) zu Toni Schumacher, 1. FC Köln