Viertelfinale komplett

von Günther Jakobsen13:05 Uhr | 17.03.2011

Nicht in jedem Fall setzten sich die Favoriten durch. Donezk und Tottenham mussten als Außenseiter betrachtet werden. Real Madrid besiegte einen Angstgegner.

Wie so oft in den letzten Jahren stellte die englische Premier League das Gros der Viertelfinalteilnehmer. Die üblichen Verdächtigen, Manchester United und der FC Chelsea, schafften auch diesmal den Sprung unter die letzten Acht, wobei ihre Resultate weniger klar ausfielen, als erwartet. Die „Red Devils“ mühten sich vor eigenem Publikum zu einem 2:1-Sieg gegen Olympique Marseille (Hinspiel 0:0), der den fünften CL-Viertelfinaleinzug der Ferguson-Truppe in Folge perfekt machte. Manchesters Trainer hatte wenig Zeit, sich mit dem knappen Erfolg zu beschäftigen, da der englische Verband (FA) ihn in einer anderen Angelegenheit in Beschlag nahm: Aufgrund fortwährender Schiedsrichterschelte wurde der Sir für fünf Pflichtspiele (Meisterschaft und FA-Pokal) gesperrt. Die „Blues“ schleppten sich glanzlos in die nächste Runde, ihnen reichte der souveräne 2:0-Auswärtsauftritt beim FC Kopenhagen (beide Treffer durch Anelka). An der Stamford Bridge blieb es torlos. „Wir hatten 24 Torschüsse …“, wies Carlo Ancelotti darauf hin, dass ausreichend Möglichkeiten vorhanden waren, seinen Spieler allerdings das Zielwasser fehlte. Der unerwartet positive Ausreißer aus englischer Sicht sind die Tottenham Hotspurs. Auch das Team von Harry Redknapp vermochte vor eigenem Publikum nicht über ein 0:0 hinauszukommen, legte jedoch ebenfalls im Hinspiel den Grundstein für das Viertelfinale. Peter Crouch, der Erfinder des Robot-Dance-Torjubels, schoss das einzige Tor im Duell gegen den AC Mailand.

Die spanischen Großklubs Real Madrid und FC Barcelona erzwangen jeweils in den Rückspielen die Entscheidungen zu ihren Gunsten. Real hatte es mit Angstgegner Olympique Lyon zu tun, der die Spanier zuvor in drei Duellen aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Vielleicht war es die richtige Taktik, mit Karim Benzema einen Lyonesen abzuwerben - der Stürmer traf in beiden Begegnungen gegen seine Ex-Kollegen. Beim 3:0 in Madrid war der Gastgeber das klar bessere Team. Barca musste im Rückspiel einen 1:2-Rückstand gegen den FC Arsenal wettmachen, was eindrucksvoll gelang. Auch ein Kopfball-Eigentor von Busquets warf die Katalanen nicht aus der Spur, die schließlich mit 3:1 triumphierten. Das unnötige Ausscheiden des FC Bayern gegen Titelhalter Inter Mailand sorgte dafür, dass der vom Trainerbeben der Liga heftig geschüttelte FC Schalke als einziger Bundesligist im Rennen verblieb. Mit zwei Siegen gegen den AS Rom setzte sich ausgerechnet das international mit dem geringsten Renommee ausgestattete Team von Schachtar Donezk am souveränsten durch. Der ukrainische Meister siegte bereits in Rom mit 3:2 und bestrafte im Rückspiel das fahrlässige Abwehrverhalten der Gäste konsequent. Der Treffer Eduardos zum 3:0-Endstand war dann ein herrlich ins rechte Eck gezirkelter Ball.



Ich fliege irgendwo in den Süden - vielleicht nach Kanada oder so.

— Mehmet Scholl