Nach der Hälfte der Champions-League-Vorrunde belegte der FC Bayern hinter Bordeaux und Juventus nur Platz drei. Bei der 1:2-Niederlage in Frankreich fanden die Bayern nie so recht ins Spiel. Bezeichnenderweise erzielte der erst druckvoll und dann souverän agierende Hausherr auch den Münchner Ehrentreffer und vergab zwei Strafstöße.
Noch bevor die beiden Mannschaften ins Spiel fanden, waren die Münchner bereits in Führung gegangen: Eine ausgerechnet vom ehemaligen Bayern-Amateur und jetzigen Bordeaux-Kapitän Diarra verursachte Badstuber-Ecke sprang Ciani an das Schienbein und von dort ins Tor (6.). Möglichkeiten, sich die überraschende Führung auch zu verdienen, hatten die Gäste anschließend nicht. Denn sie hielten dem Druck, der vom Kapitän der französischen Weltmeistermannschaft von 1998, Laurent Blanc, trainierten Hausherren, nur schwer stand. Sie verloren in der Vorwärtsbewegung zu schnell den Ball und gingen zu hart in die Zweikämpfe. Chamakhs Schuss verfehlte zwar das Zielgebiet (9.) und Wendels Freistoß wurde vom FCB-Schlussmann Butt gerade noch so eben mit einem Arm abgewehrt (18.). Dann aber erwischte Eigentorschütze Ciani im Getümmel eine Wendel-Ecke mit der Hacke, die dann in der rechten unteren Torecke einschlug (29.). Nur eine Minute später sah Müller nach einem Foul an Chalmé die Ampelkarte, was eine vertretbare, wenn auch harte Entscheidung des norwegischen Schiedsrichters Hauge war. Der Münchner Versuch, das zuvor vernachlässigte Angriffsspiel wieder zum Laufen zu bekommen, misslang; stattdessen wäre der Gast schon mit dem Remis gut bedient gewesen, erst recht, nachdem Wendels Kopfball am Tor vorbeigeflogen war (32.) und Butt Gourcuffs Schuss über den Querbalken gelenkt hatte (39.). In der 41. Minute erzielte Girondins doch den Führungstreffer, der nahtlos an die beiden anderen Tore anknüpfte: Nach einer unnötig von Kapitän van Bommel verursachten und von Wendel getretenen Freistoßflanke traf Altintops Abwehrversuch Planus´ Fuß, von dort flog die Kugel in die Maschen.
Nach der Pause versuchten die Franzosen, den Vorsprung souverän runterzuspielen, auch weil es den bemühten Gästen nicht gelang, dauerhaft Druck auf ihren Gegner auszuüben, wie etwa in den Minuten nach dem am linken Pfosten vorbeigestrichenen Toni-Abschluss mit dem Knie (61.). Allerdings brachte Butt seine Vorderleute wieder aus dem Rhythmus, indem er den Ball im Strafraum fahrlässigerweise gegen Chamakh vertändelte und dann den Marokkaner foulte. Den frech geschossenen Elfmeter von Gourcuff parierte er aber (66.). Trotzdem waren die Hausherren auch in der restlichen Spielzeit einem weiteren Treffer näher als der FC Bayern dem Ausgleich. Während Chamakh eine Wendel-Vorlage (67.) und mit dem Kollegen Plasil einen von Butt nur abgewehrten Tremoulinas-Schuss (84.) verpasste, vergab Toni die beste Bayern-Chance in der 72. Minute, als er eine van Bommel-Flanke an den Pfosten setzte, anstatt sie in die leere Torecke zu köpfen. Zusätzlich zu den Punkten verloren die Münchner kurz vor dem Abpfiff einen weiteren Spieler: Van Buyten sah die Rote Karte, weil er als letzter Mann Chamakh festgehalten hatte (88.). Da das Foul zudem im Strafraum war, gab es einen weiteren Elfmeter, den diesmal der eingewechselte Jussie nicht an Butt vorbeibringen konnte (89.).
Senthuran Sivananda
Meine Stimme hat mich vor der Roten Karte gerettet.
— Der Grippe geschwächte Ralf Rangnick zu den Platzverweisen für die HSV-Trainer Pagelsdorf und Reutershahn