In drei Arenen verabschiedete das Heimpublikum seine Mannschaft voller Begeisterung aus der Hinserie: Dem Kölner RheinEnergieStadion, dem Bremer Weserstadion und in der Augsburger SGL Arena.
Aufsteiger FCA feierte davon zwar nur den knappsten, aber auch überraschendsten Sieg des Spieltages. Der 1:0-Siegtreffer gegen Mönchengladbach durch Callsen-Bracker ansich war glücklich, da abgefälscht, doch über die Berechtigung des Erfolges gab es keinen Streit. „Wir waren immer einen Schritt zu spät“, klagte MG-Coach Lucien Favre, in dessen Ensemble die Dynamik des verletzten Reus’ doch arg vermisst wurde. Jos Luhukays Freude („Meine Mannschaft hat heute die pure Leidenschaft gezeigt“) wurde dadurch noch gesteigert, dass der FCA die rote Laterne abgeben konnte - und zwar an den Vorbesitzer: Den SC Freiburg. Die Breisgauer trafen in Köln auf einen Gegner, der seine Konterqualitäten in die Waagschale werfen konnte und mit sehenswerten Treffern einen 4:0-Kantererfolg hinlegte. Freiburgs gute Phasen blieben ohne Torerfolg. „Nach dem 2:0 war das Spiel entschieden. Da hatten wir die volle Kontrolle“, konstatierte Stale Solbakken. Die volle Kontrolle konnte weitestgehend auch Werder Bremen im Nordderby gegen den VfL Wolfsburg bescheinigt werden. Gegen die auswärts zum wiederholten Male instabilen „Wölfe“ konnten die Bremer einen 4:1-Sieg herausspielen, der leicht höher hätte ausfallen können (müssen).
Bremen biss sich damit in der Spitzengruppe fest, in der sich neben Gladbach auch der BVB eine nicht vermutete Blöße gab. Gegen den auswärts auch nicht gerade übermächtigen 1. FC Kaiserslautern kamen die Schwarzgelben, die weitaus öfter das Gebälk des Gästetores als in die Maschen trafen, nicht über eine 1:1-Punkteteilung hinaus. Für den FC Bayern waren die Punktverluste der ärgsten Konkurrenten wie ein Geschenk: Nach ihrem schmucklosen 2:1-Auswärtssieg in Stuttgart (Gomez wieder mit Doppelpack) rückte die Herbstmeisterschaft als fast schon sichere Option in Reichweite. Schalke feierte einen 2:1-Arbeitsieg in Berlin und schlängelte sich damit an Gladbach vorbei auf den dritten Rang. Leverkusens torloses Remis in Hannover reichte der Werkself, um vorzeitig das Überwintern auf einem Europa League-Platz sicherzustellen. Dagegen genügte das 0:0-Unentschieden zwischen Mainz (4 Spiele ungeschlagen) und dem Hamburger SV (8 Spiele ohne Niederlage) keinem der beiden Kontrahenten dazu, sich nennenswert von den Abstiegsrängen fern zu halten. Trotz ihrer guten Serien. Für Hoffenheim indes lohnte sich der 2:0-Sieg in Nürnberg. Die Kraichgauer sprangen ins Mittelfeld (Platz 9/21 Punkte) und bekamen auch ein Lob von Coach Holger Stanislawski: „Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den Jungs, weil sie auch das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben.“
André Schulin
Wir sind respektvoll gegenüber allen Spielern, aber es gibt Grenzen. Wir sind auch nicht die Mülleimer der Nation.
— Schiedsrichter Deniz Aytekin (Großaspach) nach seinem Platzverweis gegen Mainz-Trainer Bo Svensson im Pokalspiel gegen Bayern München.