Vor der Saison: Hamburger SV

von Günther Jakobsen11:28 Uhr | 27.07.2011

Für den Hamburger SV gilt - abgesehen von den Aufsteigern - der Begriff vom Neubeginn wohl mehr als für alle anderen Bundesligakonkurrenten. Maßgeblicher Strippenzieher des Neuaufbaues ist Sportchef Frank Arnesen.

Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow spricht von „Zeiten des Umbruchs“ - an genau dieser Formulierung sollte sich der Klub von der Waterkant orientieren. Die vergangene Saison bestätigte den sich verstärkenden Trend, dass die „Rothosen“ viel zu unbeständig sind, um ihrem Selbstverständnis als steter Kandidat im internationalen Geschäft gerecht zu werden. „So kann man nicht arbeiten. Es geht hier nicht mehr um Fußball“, hatte Armin Veh die wirren Umstände angeprangert - und damit auch seine vorzeitige Vertragsauflösung eingeleitet. Es war nicht die einzige Veränderung im administrativen, bzw. sportlichen Bereich. Der personelle Umbruch kam einer Komplettrestauration nahe.

Als zentrale Figur beim Neuaufbau wird Sportchef Frank Arnesen wahrgenommen. Der dänische Ex-Nationalspieler bringt durch frühere Stationen auf Funktionärsebene (bei PSV Eindhoven, Tottenham Hotspur, FC Chelsea) einen reichen Erfahrungsschatz auf internationaler Ebene mit - sowie mehrere Aktive von seinem letzten Arbeitgeber, dem FC Chelsea (Sala, Bruma, Mancienne, Töre).

Als prominente Neuverpflichtung für den Sturm ist mit Nicklas Bendtner (FC Arsenal) noch ein weiterer Akteur von der Insel im Gespräch. Im Falle Per Skjelbreds entwickelte sich der Transfer nach Wunsch. Zunächst hatte der HSV den 24-jährigen Mittelfeldspieler erst ab Januar 2012 verpflichten können. Da Rosenborg Trondheim aber rechtzeitig einen Nachfolger für den Nationalspieler bekam, war man bereit, Skjelbred früher gehen zu lassen.

Die Namensliste der Abgänge steckt voller illustrer, teilweise lange beim HSV beschäftigter Spieler: Benjamin, van Nistelrooy, Trochowski, Zé Roberto, Mathijsen und Frank Rost befinden sich darauf. Der viereinhalb Jahre für die Hamburger hechtende Rost macht es seinem früheren Bremer Teamkollegen Torsten Frings gleich und lässt seine Karriere in den USA ausklingen (New York Red Bulls). Damit eröffnet sich Jaroslav Drobny eine neue Chance, seinen Platz im Kasten einzunehmen. Er ist wahrhaftig nicht der einzige beim HSV, der einen Neustart unternimmt …

André Schulin



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