Vor der Saison immer unterschätzt, spielte Freiburg in der vergangenen Spielzeit vielleicht nicht über seinen Möglichkeiten, aber dennoch überraschend gut. Mit Platz neun erreichte der SC in der Saison 2010/2011 einen mehr als gesicherten Mittelfeldplatz und will sich auch dieses Jahr nicht verstecken.
Nach einem sehr guten Start mit drei Siegen in vier Spielen schnupperte der SC Freiburg kurzfristig am internationalen Geschäft, bis zur Winterpause folgten allerdings zu unbeständige Leistungen, um dieses Platz zu halten. Bezeichnend hierfür waren die Spieltage 15 bis 21: Freiburg gelang es, sieben Spiele in Folge nicht zu verlieren, die Elf von Trainer Robin Dutt fuhr jedoch auch nur drei Siege ein. Nach einer Serie von vier verlorenen Spielen in Folge lag den SC nach dem 27. Spieltag auf Rang acht und beendete die Saison nach zwei weiteren Niederlagen an den letzten beiden Wochenenden auf Platz neun. Überraschend lange hatte Freiburg am Rennen um die internationalen Plätze teilgenommen und musste sich deshalb wohl selbst Vorwürfe machen. Mit beständigen Leistungen hätte man sich im oberen Tabellendrittel festsetzen können, auch wenn dies vor der Saison wohl weder die Konkurrenz, noch die SC-Verantwortlichen erwartet hatten.
Noch während der laufenden Saison wurde bekannt, dass Trainer Robin Dutt den SC Freiburg verlassen würde, um Jupp Heynckes in Leverkusen zu ersetzen. Mit Marcus Sorg präsentierte die Führungsriege Freiburgs einen Trainer, der zuletzt die Verantwortung für die zweite Mannschaft des Vereins innehatte. Doch obwohl der 46-jährige Coach unerfahren ist, wenn es darum geht, auf der großen Bühne Bundesliga zu spielen, strotzt die Mannschaft nur so vor Tatendrang und positiver Energie. Dem Kader fehlen zwar die ganz großen Namen, mit Oliver Baumann steht jedoch ein Torhüter mit großer Zukunft zwischen den Pfosten, der bereits in der abgelaufenen Saison seine Klasse beweisen konnte. Kapitän Heiko Butscher ist weiter an Bord und hält die Defensive auf Kurs, im Mittelfeld dürfte der Aufsteiger des letzten Jahres, Julian Schuster, gesetzt sein. Mit Ivica Banovic kehrt ein erfahrener Spieler vom MSV Duisburg zurück, der vor allem für die nötige Routine sorgen soll. Topstürmer Papiss Cissé (28 Saisontore) konnte (noch) gehalten werden, unterstützt wird er von Erik Jendrisek, der bereits in der Winterpause kam, mit seinen Leistungen in der Rückrunde allerdings meist hinter den Erwartungen blieb sowie Neuzugang Garra Dembélé, der im Breisgau auf seinen großen Durchbruch hofft.
Die Verantwortlichen des SC wollen mit einem jungen, eingespielten Team in die neue Saison gehen. So folgten Spieler wie Christian Bickel und Simon Brandstetter ihrem Trainer aus den Amateuren zu den Profis und haben die Aufgabe, die Abgänge von Tommy Bechmann (1. FC Heidenheim 1846) und Ömer Toprak (Bayer Leverkusen) zu kompensieren. Für den Abgang von Torhüter Simon Pouplin (Bayer Leverkusen) wurde Daniel Batz vom 1. FC Nürnberg nach Freiburg gelotst.
Potenzial hat das Team um seinen neuen Trainer Sorg. Wenn es mit mannschaftlicher Geschlossenheit auftritt, sollte auch diese Saison der Abstieg kein Thema sein, für mehr als einen Mittelfeldplatz dürfte es aber aufgrund der fehlenden Tiefe und individueller Klasse des Kaders wohl eher nicht reichen.
Lisa Ramdor
Ich würde lieber in meinem Dorf Erdnüsse verkaufen, als für einen pathetischen Klub wie den FC Chelsea zu spielen.
— Kameruns Fußball-Idol Samuel Eto'o. 2013 wechselte er dann doch zu Chelsea...