Vorentscheidung möglich

von Günther Jakobsen10:40 Uhr | 02.05.2006

Im ausgesprochen kribbeligen Endspurt um den Klassenerhalt treffen in zwei Begegnungen die allesamt noch gefährdeten, von Rang 13 bis 16 platzierten Teams aufeinander. Die beiden Gastgeber dieser Spiele könnten mit Siegen einen Riesenschritt machen.

Frankfurt könnte alles klar machen
Eintracht Frankfurt (Rang 13), Hausherr im heißen Tanz gegen Kaiserslautern (16), könnte sich sogar komplett aus dem Abstiegskampf verabschieden, sollte ein Sieg gegen die Pfälzer gelingen. Dann wäre, nach der UEFA-Cup-Teilnahme, die schon vor der DFB-Pokal-Niederlage sichergestellt war, auch die noch wesentlich wichtigere Erstligazugehörigkeit in trockenen Tüchern. Eintrachts Bundesligabilanz gegen Kaiserslautern ist völlig ausgeglichen: 25 Frankfurter Siege, 25 Niederlagen und 25 Remis. Die Pfälzer, die anschließend nur noch einmal Heimrecht (gegen Bayern) haben, benötigen schon mindestens einen Big Point, um den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen. Abgeschrieben ist der Klassenerhalt noch nicht, aber die Gedanken kreisen am Betzenberg schon um den Ernstfall: „Sollten wir absteigen, kommt ein kompletter Umbruch“, kündigte Trainer Wolfgang Wolf drastische personelle Einschnitte an. Am Donnerstag konnten sich die Pfälzer in einem Freundschaftsspiel gegen den Kreisligisten VfL Frei-Weinheim, das 20:2 endete, noch einem lockeren Fußballvergnügen widmen. In Frankfurt wartet ein hartes Kontrastprogramm.

Die Chance, sich aus eigener Kraft zu retten
Der 5:1-Hinrundensieg gegen den VfL Wolfsburg markiert den höchsten Sieg des FSV Mainz (Rang 15) in der laufenden Saison. Die 05er steigerten sich in einen Spielrausch, dem die undisziplinierten Gäste nicht entgegenzusetzen hatten. So eine Vorstellung können sich die Wolfsburger (14) nicht noch einmal leisten. In den beiden letzten BL-Partien wiesen die Kicker von Klaus Augenthaler zumindest Stabilität im Defensivverhalten nach, was gegen die quirligen Mainzer Voraussetzung zum Erfolg ist. Beim Benefizspiel gegen eine Helmstedter Kreisauswahl übten sich die Wölfe, mit standesgemäßem Erfolg (8:1), im Toreschießen. Ein kleiner Rückschlag: Wolfsburgs Hoffnung, die Sperre von Torjäger Klimowicz verkürzen zu können, wurde vom DFB abgewiesen. Der Argentinier darf erst in den beiden letzten Saisonspielen wieder eingreifen. Im Erfolgsfall gegen Mainz hätten die Wölfe bei Klimowicz’ Rückkehr fünf Punkte zwischen sich und die 05er gebracht und wären dem Klassenerhalt deutlich näher gekommen. Die 05er sind auf fremden Plätzen allerdings nicht mehr die nahezu zuverlässigen Punktelieferanten, wie in der Hinrunde. Von den letzten vier Auswärtspartien ging nur eine verloren. In Dortmund und Frankfurt sicherte sich Mainz jeweils einen Punkt, in Leverkusen gar drei. Das werden sie auch in Wolfsburg anstreben, denn noch können sie den Klassenerhalt aus eigener Kraft sichern; eine Punkteteilung könnte dafür zu wenig sein.

André Schulin



Meiner Freundin sage ich auch nicht jeden Tag: "Ich bleibe bei dir."

— Michael Gregoritsch angesprochen auf das fehlende Bekenntnis zum FC Augsburg vor Saisonbeginn.