Vorteil Wolfsburg

Die Rekordkulisse von 460.000 Zuschauern in den Stadien konnte in etlichen Spielstätten mit ansehen, wie die Tornetze malträtiert wurden. Dortmund schoss Bielefelds Torverhältnis in den Keller (6:0) und Gladbach erhielt von Leverkusen eine Klatsche (5:0). Im Kampf um den Titel setzte sich Wolfsburg ab, am anderen Ende der Tabelle blieb der Karlsruher SC im Rennen.

Der Vergleich zwischen 1899 Hoffenheim und Titelanwärter FC Bayern München konnte über weite Strecken begeistern. Das angemessene 2:2-Endresultat wurde indes nur von den Gastgebern freudig aufgenommen; die Münchener wussten, dass sie den Titelkampf nicht mehr aus eigener Kraft entscheiden konnten.

Zeitgleich nämlich zog Tabellenführer VfL Wolfsburg eine Show ab, der Hannover 96 nur staunend beiwohnte. Im Niedersachsenduell war die Abwehr der Gastgeber dem überragenden Stürmerduo der Wölfe nicht gewachsen: Grafite (2 Tore) und Dzeko (3) sorgten durch den 5:0-Erfolg dafür, dass vor dem letzten Spieltag aus dem knappen Vorteil in der Tordifferenz eine fast sichere Bank wurde - neben dem Punktvorteil.

Nach Punkten schloss der VfB Stuttgart zum FC Bayern auf; der 2:0-Erfolg über den FC Energie Cottbus sicherte den Schwaben die Chance, im finalen Gastspiel in München zumindest den direkten Champions League-Einzug in eigenen Händen zu halten.

Hertha BSC Berlins Titelchance entschwand. Das torlose Remis gegen das in rot-schwarzer Kluft angetretene Team des FC Schalke 04 bot beiderseits nur wenige torreife Strafraumszenen an. Eine mögliche Champions League-Teilnahme brauchten sich die Berliner noch nicht abschminken.

Als der Schlusspfiff im revierpower-Stadion ertönte, waren beide anwesenden Kontrahenten endgültig aller Abstiegssorgen entledigt. Der VfL Bochum konnte nach Kopfballtreffern von Hashemian und Klimowicz den befreienden 2:0-Sieg über Eintracht Frankfurt feiern.

Schwere Zeiten für den Anhang des Hamburger SV. Ehrets für den 1. FC Köln früh erzielter Treffer (8.) blieb das einzige Tor des Spiels. Die Hanseaten hatten nicht die Kraft zur Wende und rutschten in der Tabelle auf den sechsten Rang zurück.

Borussia Dortmund schloss punktemäßig zum HSV auf und in der Tabelle vorbei. Dass man Arminia Bielefeld sechs Tore einschenkte war für die Treffer-Bilanz der Schwarz-Gelben nicht mehr von großer Relevanz, wohl aber für die unterlegenen Arminen.

Bayer Leverkusen sorgte dafür, dass auch Borussia M´gladbach die Anstoß-Prozedur in hohem Maße ausübte. 5:0, der einzige Sieg in Leverkusens Düsseldorfer Ausweichspielstätte, hieß es am Ende für Bayer, das sich auch über das Comeback Bernd Schneiders (mit Scorerpunkt) freuen durfte.

In der 3. Minute machte Tim Wiese das, wofür er zuletzt gerühmt wurde: Elfmeter halten (gegen Engelhardt). Damit verpasste der Karlsruher SC einen optimalen Start. Werder Bremen zog vier Tage vor dem Europapokalfinale in Istanbul jedoch kein „Alles-oder-Nichts“-Konzept durch - und das nutzten die Badener. Der überraschende 3:1-Sieg erlaubte dem KSC die Hoffnung auf den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag zu bewahren.