Werder Bremen gelang gegen den 1. FC Köln der erhoffte Befreiungsschlag. Aktivere Bremer trafen immer zum richtigen Zeitpunkt, derweil die Domstädter hinten zwar kaum etwas zuließen, aber dafür im Angriffsspiel zu mutlos agierten.
Vielleicht wäre für die Kölner mehr möglich gewesen, hätte ihr Trainer Christoph Daum mehr Mut gehabt. Seine defensiv eingestellte Mannschaft hielt nur eine Viertelstunde lang die Null, ehe Pizarro Baumann steil schickte und dieser ausgerechnet vom Ex-Werderaner Womé, dessen ehemalige Teamkameraden ihn vor dem Spiel warm empfingen, im Strafraum umgeschubst wurde. Vom Punkt behielt Diego die Nerven und schickte FC-Goalie Mondragon in die falsche Ecke (15.). Hinten ließ das FC-Abwehrbollwerk kaum mehr Torchancen der bemühten und kombinationsfreudigen Hausherren zu, aber im Spiel nach vorne legten die Domstädter erst mit der Zeit ihre Scheu ab. Die Angriffe brachten die etwas wacklige Bremer Abwehr gegen Halbzeitende mehrmals in Verlegenheit. Novakovic (39.), der von Wiese gestoppt wurde und Womé (40.), dessen Schuss am rechten Pfosten vorbei strich, verpassten dabei den Ausgleich nur ganz knapp. Wäre den Hanseaten nicht zum psychologisch günstigsten Zeitpunkt noch der zweite Treffer gelungen, dann hätte aus dem Befreiungsschlag genauso gut ein Knockout für die Europapokalambitionen werden können. Nachdem Mohamads Einsteigen im Strafraum gegen Frings ungestraft blieb, köpfte Naldo den vom „Gefoulten“ getretenen Eckstoß erfolgreich ein (45.).
Nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff kamen die Gäste noch einmal heran: Nach Zuspiel von Vucicevic ließ sich Mertesacker im Zweikampf von Novakovic düpieren und der Slowene hatte anschließend keine Mühe, aus wenigen Metern erfolgreich abzuschließen. In dieser Phase der Partie gab die auch ansonsten unsicher wirkende Bremer Hintermannschaft eine besonders schlechte Figur ab: Wenige Zeigerumdrehungen nach dem Anschlusstreffer verlor Naldo in der Nähe des eigenen Strafraums den Ball an Petit, hatte aber Glück, dass dieser die Kugel nicht im Tor unterbringen konnte. Den nächsten Nadelstich setzten wieder die Werderaner. Nach Geromels verunglücktem Abwehrversuch knallte Almeidas Dropkick unter die Latte (55.). Sekunden später hätte Pizarro sogar für die endgültige Entscheidung sorgen können, setzte den Ball jedoch am linken Pfosten vorbei (56.). Aber auch so waren die Bremer zufrieden, obwohl sie nach Konterangriffen leicht den einen oder anderen Treffer hätten draufsatteln können. Almeida (69.), Diego (78.) und Rosenberg (83.) ließen dabei die besten Gelegenheiten aus. Köln stemmte sich zwar gegen die Niederlage, spielte allerdings gegen eine etwas sicherer agierende Werder-Mannschaft keine nutzbaren Torchancen mehr heraus. Der Sieg der Gastgeber war wegen der höheren Spielanteile verdient. Mit dem erst zweiten Sieg aus den vergangenen zehn Pflichtspielen tat sich für den SV Werder ein Weg aus der Krise auf, wobei für den FC Köln mit mehr Angriffsmut sogar etwas Zählbares drin gewesen wäre.
Senthuran Sivananda
Ich kenne ihn gut.
— Kevin-Prince Boateng, ARD-Experte, über Nordmazedoniens Idol Goran Pandev.