Weiterkommen nie in Gefahr

von Günther Jakobsen09:34 Uhr | 19.03.2009

Die Bremer knüpften nahtlos an ihre Vorstellung beim 4:0-Triumph über Stuttgart an, um nach dem Seitentausch unachtsam zu werden. Am Ende stand gegen das insgesamt enttäuschende St. Etienne ein 2:2, durch das die Schaaf-Elf souverän ins Viertelfinale einzog.

Nachdem der französische Rekordmeister am vergangenen Wochenende durch eine Niederlage in Grenoble auf einen Abstiegsplatz gerutscht war, bezeichnete Trainer Alain Perrin den UEFA-Cup als „lästige Aufgabe“ und kündigte an, Werder keine Gegenwehr zu leisten. Obwohl er dann am Montag zurückruderte und einen „großen Kampf“ versprach, saßen mit Machado, Ilan und Payet drei Leistungsträger nur auf der Bank. Das Spiel war gerade einmal sechs Minuten alt, da gingen die Bremer mit der ersten gelungenen Aktion des Abends in Führung: Nach einer Frings-Ecke von der rechten Seite entwischte Sebastian Prödl, der den verletzten Fritz ersetzte, Gomis und köpfte aus fünf Metern ein. AS, das zum Weiterkommen nun bereits drei Treffer benötigte, reagierte prompt und kam zu einer Chance durch Kapitän Dernis, dessen Fernschuss von Hinspieltorschütze Naldo knapp neben den Kasten abgefälscht wurde (9.). Eine weitere erwähnenswerte Möglichkeit konnte sich St. Etienne im ersten Abschnitt jedoch nicht erarbeiten, denn die Hanseaten waren gut organisiert und verfügten über die höhere fußballerische Qualität. Weil die Platzherren überdies erhebliche Mängel in der Rückwärtsbewegung offenbarten, tauchte Werder einige Male in der gegnerischen Gefahrenzone auf. So köpfte Claudio Pizarro, der das Ziel zuvor verfehlt hatte (21.), auf Flanke von Özil aus acht Metern das vorentscheidende 2:0 (28.). Rosenberg (37./45.) und Naldo (45.) hätten den Vorsprung noch ausbauen können, scheiterten aber aus der Distanz.

Nach Wiederbeginn agierte die Schaaf-Truppe zurückhaltend und verhalf AS auf diese Weise zu einem spielerischen Übergewicht. Kapital wussten die Franzosen daraus allerdings nicht zu schlagen. Stattdessen hatte Pizarro in der 57. Minute den dritten Bremer Treffer auf dem Schlappen, doch Dernis wehrte den Versuch des Peruaners gerade noch ab. Anschließend wurde der Tabellenzehnte der Bundesliga nachlässig und musste das 2:1 durch Yohann Benalouane hinnehmen, der eine Hereingabe Varraults vom rechten Flügel einnickte (64.). Das Negativerlebnis veranlasste die Werderaner dazu, wieder ein wenig konzentrierter zu Werke zu gehen. Zudem starteten sie einige Angriffe und verbuchten Gelegenheiten durch Naldo (68.) und Diego (71.), die innerhalb des Strafraums aber zu ungenau abschlossen. Gänzlich abschütteln ließ sich St. Etienne allerdings nicht mehr und schaffte nach Chancen für Gomis (75.) und Sauget (86.) in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich: Der eingewechselte Payet setzte den ebenfalls neu in die Partie gekommenen Sébastian Grax in Szene, der die Kugel aus spitzem Winkel in der linken Ecke versenkte. Trotz der beiden Gegentore qualifizierten sich die Bremer nach dem 1:0-Sieg im Hinkampf am Ende souverän für die Runde der letzten Acht.

Christian Brackhagen



Wir haben uns das hoffentlich für Dienstag aufgehoben.

— Manuel Neuer, FC Bayern, über die schlechte Chancenauswertung gegen Paderborn (3:2). Wenige Tage später überrollte der FC Bayern München in der Champions-League-Gruppenphase Tottenham Hotspur mit 7:2.