Hertha BSC steht mit anderthalb Beinen im UEFA-Pokal. In einer mäßigen Partie stand der Bundesligist von Anfang an vor einer slowenischen Mauer, bekam nach einer geschenkten Führung aber nie wieder Probleme und siegte letztlich locker und leicht mit 2:0. Beide Treffer erzielte Marko Pantelic.
Interblock Ljubljana, reichster Klub Sloweniens dank der Millionen eines Casinogeräte-Herstellers, zeigte allenfalls in den allerersten Minuten so etwas wie Angriffslust, zog sich dann aber schnell in die eigene Hälfte zurück und begegnete dem Bundesligisten in Form eines Abwehrbollwerks. Den Berlinern, die nicht von ungefähr noch einen Spielmacher suchen, fehlte es in der Anfangsphase noch sichtbar an Ideen; trotz breiter Räume kam kaum ein Zuspiel bis zum Sturmduo Pantelic/Chermiti durch. Auch ohne Torchance gelang der Hertha dann allerdings die Führung: Gastgeber-Schlussmann Rozman ließ eine verunglückte Ebert-Hereingabe abprallen, so dass Pantelic nur noch abzustauben brauchte (16.). Die Platzelf traute sich selbst nach dem Rückstand nicht ernsthaft aus dem eigenen Nest heraus, da war es auch kein Problem mehr, dass der Hertha-Abwehr die etatmäßigen Rechtsverteidiger (Arne Friedrich, Chahed) ausgegangen waren. Die Offensive fahndete derweil weiterhin zumeist erfolglos nach einer Lücke in Ljubljanas Defensivblock. Wenn es mal gefährlich wurde, dann war auf jeden Fall Marko Pantelic daran beteiligt. Drei Chancen ließ er liegen (20., 34., 40.), dazu gab er die Vorlage für Ciceros Distanzschuss, der knapp am linken Pfosten vorbei flog (45.). Des Serben neuer Sturmpartner, 2,2 Millionen-Neuzugang Chermiti wirkte dagegen bei seinem Pflichtspiel-Debüt für die Berliner wie ein Fremdkörper.
Nach dem Kabinentee ließen die Herthaner die Zügel schleifen; die Slowenen wurden zumindest etwas mutiger und erspielten sich mehr Spielanteile. Trotzdem kamen sie dem Gehäuse von Jaroslav Drobny nur einmal gefährlich nahe und das auch noch per Distanzversuch; Elsner schoss aus 20 Metern übers Tor. Ansonsten blieben die meisten Angriffsversuche irgendwo vor dem Berliner Fünfmeterraum stecken. Die Gäste aus Deutschland hatten sogar die etwas besseren Chancen und eine davon nutzte die einzige Gefahrenquelle der Partie, Marko Pantelic, neun Minuten vor dem Abpfiff zum vorentscheidenden 0:2, als er nach feinem Ebert-Zuspiel in den Rücken der Abwehr locker und unbedrängt abschließen konnte. Glanzlos, aber ohne Mühe steckte die Hertha einen Gegner in die Tasche, der trotz der Verpflichtung eines ehemaligen italienischen Meistertrainers (Alberto Bigon) über 90 Minuten völlig ungefährlich blieb.
Senthuran Sivananda
Sie heißen Sir Erich.
— Wolfgang Ley, DSF, mit einer besonders originellen Interview-Eröffnung zu Erich Ribbeck.