So häufig sind Hannoveraner Heimsiege gegen Bremen nicht in der Historie zu finden, aber dieser Erfolg vom fünften Spieltag war klar verdient. Werders hohe Fehlerquote hätte sogar noch deutlicher als mit 4:1 bestraft werden können.
Eine runde Sache für Mirko Slomka: Im 100. Spiel als Bundesliga-Chefcoach feierte er den 50. Sieg. Schon vor dem Anpfiff des Nordderbys gegen den SV Werder hatten die „Roten“ positive Impulse erhalten, da mit Pogatetz und Haggui die Stamm-Innenverteidiger wieder einsatzfähig waren. Bremens Übungsleiter Thomas Schaaf hingegen fehlte nach wie vor das Duo Mertesacker/Naldo - ein Umstand, der sich erneut bemerkbar machte. Der 0:1-Rückstand, als Fritz im Anschluss an eine weite Flanke in Bremens Sechzehner das Leder ins eigene Netz bugsierte, konnte noch als Pech verbucht werden (11.). Später sollten sich jedoch krasse Fehler in der Abwehr der Grünweißen offenbaren. Die ersten 45 Minuten durften unterm Strich als halbwegs ausgeglichen betrachtet werden, da vor beiden Toren noch einige kritische Situationen herausgearbeitet wurden; u.A. traf Fritz in der 27. Minute den Hannoveraner Querbalken. Ein Foulelfmeter - Pogatetz hatte seinen österreichischen Landsmann Prödl im Strafraum am Trikot gezogen - setzte auch das Ergebnis auf Gleichstand: Frings verwandelte sicher (36.).
Ein Ballverlust im Bremer Aufbauspiel brachte die Gastgeber frühzeitig im zweiten Spielabschnitt erneut in Führung. Ya Konan, der in der ersten Halbzeit in aussichtsreicher Position noch an Wiese gescheitert war, behielt diesmal kühlen Kopf und platzierte Werders Keeper aus (53.). Hannover setzte nach und wurde spielbestimmend, hatte allerdings in der 64. Minute Glück, dass ein Handspiel Stoppelkamps nicht mit einem weiteren Strafstoß für die Gäste bestraft wurde. Die Chancenvielfalt sprach jedoch eindeutig für die „Roten“, die durch den Ex-Bremer Schulz, nach einem Abwehrpatzer Prödls, endgütig auf die Siegerstraße einbogen. Wiese war gegen den strammen Schuss ins Eck machtlos (79.). Werder brachte nun gar nichts mehr zustande, während Hannover sich schwer tat, die Angebote zu weiteren Treffern anzunehmen. In der Nachspielzeit nutzte Abdellaoue doch noch die Gelegenheit, sich unter die Torschützen zu mischen und stellte den 4:1-Endstand her. Der Norweger hätte gut und gern noch zwei weitere Treffer draufgepackt haben können.
André Schulin
Ich habe immer gesagt, dass ich niemals nach Österreich wechseln würde.
— Jürgen Wegmann auf die Frage, ob er zum FC Basel wechselt