Werder weitaus effektiver

von Günther Jakobsen18:43 Uhr | 11.03.2012

Werder brachte den Nordrivalen Hannover mit gefährlichen Standards und hoher Effektivität zu Fall. Die 96er ließen vor der Pause hochkarätige Torchancen liegen und verloren anschließend ihre klare Linie gegen die Grünweißen, deren Defensivfehler in den zweiten 45 Minuten minimiert wurden.

Wenige Augenblicke vor Spielbeginn veränderte Hannover noch die Startelf. Schlaudraff klagte nach dem Aufwärmen über Rückenprobleme, deshalb rückte Ya Konan neben Abdellaoue in den Angriff. Der Ivorer ließ die erste große Tormöglichkeit des Spiels aus, als er nach Flanke von Rausch aus kurzer Distanz am stark auf der Linie klärenden Wiese scheiterte. Den Abpraller schlug Sokratis in höchster Not vor Abdellaoue von der Linie (14.). Von Hannover ging zunächst eindeutig mehr Torgefahr aus. Rausch, dessen 15-Meter-Schuss von Wiese pariert wurde (28.) und Stindl (30., rechts vorbei) verpassten freistehend Führungschancen, derweil Bremen erstmals durch einen Freistoß Pizarros, der Zieler einige Mühe bereitete, das Gästetor bedrohte (22.). Ein anderer Freistoß der Grünweißen, ausgeführt aus dem rechten Halbfeld von Ekici (für den in der 17. Minute verletzt ausgeschiedenen Marin im Spiel), brachte die zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung der Gastgeber. Pizarro warf sich in die Flugbahn und verlängerte das Leder dynamisch in die Maschen (31.). Hannover hatte dann in der Nachspielzeit das Glück auf seiner Seite, als ein Bremer Treffer wegen angeblichen Foulspiels von Pizarro nicht gewertet wurde. Die Chancenverteilung der ersten 45 Minuten hätte allerdings eine Halbzeitführung der Gäste gerechtfertigt.

Bremen glänzte in diesem Nordderby, der ein direktes Duell um den sechsten Rang darstellte, mit einer sehr effektiven Chancenverwertung. In der 49. Minute war nochmals ein Freistoß - wieder von Ekici in den Sechzehner gezirkelt - ein markanter Wendepunkt des Spiels. Der nach längerer Verletzungspause wieder eingesetzte Prödl ließ Zieler mit einem wuchtigen Kopfball keine Abwehrchance. Bremen bekam nun das Spiel in den Griff, derweil die „Roten“ sich vergebens darum mühten, den spielerischen Faden des ersten Abschnitts wiederzufinden. Mit Rosenbergs Treffer zum 3:0, vom nicht angegriffenen Pizarro eingeleitet, war eine Vorentscheidung früh in der zweiten Halbzeit gefallen (56.). Etliche offene und versteckte Fouls, darunter die Aktionen von Pizarro gegen Pogatetz und Royer gegen Junuzovic, unterbrachen den Spielfluss. Sauber zu Ende geführte Spielzüge waren kaum noch zu sehen. Werder hatte allerdings auch keinen Grund, eine erhöhte Risikobereitschaft an den Tag zu legen - und Hannover fehlte der Glaube, diesen Rückstand noch zu drehen. Ein Treffer der „Roten“ hätte im Endresultat erscheinen können, doch Schiedsrichter Dingert verwehrte Ya Konans Erfolg aus der 79. Minute, wegen einer vermeintlichen Behinderung Wieses durch den passiv im Abseits kauernden Sobiech (79.).

André Schulin



Er wird bei uns nur Doc genannt. Wenn in der Mannschaft irgendetwas zu besorgen ist, dann macht er das.

— Peter Neururer, Trainer 1. FC Saarbrücken, über Michael ,,Doc" Krätzer.