Vor dem 14. Spieltag trennten den SV Werder Bremen und den FC St. Pauli nur ein Punkt voneinander. Im direkten Duell agierten die Grün-Weißen jedoch wieder wie eine Spitzenmannschaft und verwerteten ihre Chancen eiskalt. Nur einmal gingen die Nerven mit ihnen durch, aber da war das Spiel schon längst entschieden.
Wie im Champions-League-Spiel bei den Tottenham Hotspurs (0:3) mussten die Amateure Dominik Schmidt und Felix Kroos aushelfen. Gerade einmal 52 Sekunden vergingen, bis Werders letztem Aufgebot der Führungstreffer gelang. Nach einem Pass von Fritz ließen die beiden Paulianer Innenverteidiger Thorandt und Zambrano Almeida zu viel Platz, der Portugiese lief alleine aufs Tor zu und schob sicher ein. Im direkten Gegenzug köpfte Asamoah eine Oczipka-Flanke an die Latte (3.). Genauso ging es weiter. Werder preschte mit hohem Tempo nach vorne, die Gästeelf zeigte sich davon beeindruckt und ließ einige Torchancen zu. Nach einem abgefälschten Almeida-Freistoß scheiterte Mertesacker am gegnerischen Schlussmann Kessler (4.), der innerhalb von wenigen Sekunden auch zweimal gegen Marin parierte (7.). Danach kam Pauli etwas besser ins Spiel. Mertesacker musste eine Flanke vor dem einköpfbereiten Ebbers klären (16.), und SVW-Goalie Wiese einen Weitschuss Lehmanns um den Pfosten drehen (19.). Aber ein erneuter Fehler der Gäste-Abwehr sorgte für das 2:0 der Bremer. Bartels unterlief einen langen Ball von Hunt, die Werderaner hatten viel Raum, Marin spielte Almeida an, der präzise ins lange Eck abschloss (20.). Allerdings war der Widerstand der Freibeuter damit nicht gebrochen. Bartels hätte nur kurze Zeit später seinen Fehler wieder ausbügeln können, aber Wiese lenkte den Schuss des ehemaligen Rostockers an die Latte (21.). Anschließend drosselte Werder das Tempo und ließ die Paulianer gewähren, die jedoch mit der neu gewonnenen Freiheit wenig anzufangen wussten.
Bremens Defensivtaktik ging auch in der zweiten Halbzeit gut. Denn St. Pauli hatte Pech im Abschluss. Die Distanzversuche von Lehmann (50.) sowie Oczipka (60.) erreichten das Zielgebiet nicht. Und Asamoah hätte lieber selbst abschließen sollen, anstatt den Pass auf Ebbers zu versuchen (52.). Werder wartete geduldig auf die Möglichkeit, den Sack endgültig zuzumachen, und bekam sie nach einer guten Stunde. Nach einem Pass vom eingewechselten Husejinovic rückte die Pauli-Abwehr von Almeida weg, der wohl aus einer Abseitsposition kommende Portugiese brauchte nur noch einzuschieben (64.). Selbst nach dem dritten Gegentor gaben sich die Hamburger nicht auf. Aber auch der Ehrenerfolg blieb ihnen nicht vergönnt. Einen Schönheitsfleck bekam der Werderaner Sieg am Ende doch noch ab. Der dreifache Torschütze Almeida sah die Rote Karte, nachdem er gegen Zambrano nachgeschlagen hatte (80.). Nicht nur wegen seiner Leistung gegen Pauli, sondern auch wegen der derzeit angespannten Personalsituation bei Werder war die wohl mehrwöchige Sperre gegen Almeida ein schwerer Ausfall. In der Schlussminute flog Thorandt nach einem überharten Einsteigen gegen Frings ebenfalls mit glatt Rot vom Platz.
Senthuran Sivananda
Was juckt mich die Nummer fünf?
— Klaus Augenthaler, FC Bayern, über seine Rückennummer.