Das letzte Saisondrittel bricht an. Abgesehen von den drei Erstplatzierten kann sich kein Team derzeit einen Ausrutscher leisten, der nicht mit spürbaren Auswirkungen auf die aktuelle Platzierung, oder gar des Saisonziels bestraft werden könnte. Sehr brisant ist das Aufeinandertreffen der SpVgg Greuther Fürth mit der TSG Hoffenheim.
Die Freitagabend-Partie zwischen dem FC Augsburg und dem 1. FC Nürnberg ist, tabellarisch betrachtet, dem Abstiegskampf zuzuordnen. Beim Blick auf die bisher gespielte Rückrunde fällt jedoch auf, dass die Südkonkurrenten jeweils nur eine der sieben Partien aus dem Jahr 2013 als Verlierer beendeten. „Wir haben noch nichts erreicht, müssen und wollen weiter punkten …“, fordert Markus Weinzierl die Augsburger auf, weiter am direkten Klassenerhalt zu arbeiten. Die Gelb-Sperre von Baier hofft er zu kompensieren: „Wir werden am Freitag elf hungrige Spieler auf dem Platz haben …“. Die Antwort der Gäste blieb nicht aus: „Wir sind eine Mannschaft, die zuletzt schwer zu schlagen war …“, weist Club-Coach Michael Wiesinger darauf hin, dass auch die Nürnberger, wenngleich nicht so erfolgreich wie der FCA, eine achtbare Bilanz des Kalenderjahres aufweisen.
Zwei Spiele stechen aus dem interessanten Samstagsprogramm hervor: Das Revier-Derby Schalke vs. BVB und das Kellerduell Greuther Fürth gegen Hoffenheim. Die jüngere Entwicklung deutet an, dass die Königsblauen ihr Tief überwunden haben. Ob die Stabilität ausreichend für die auf Revanche für die Hinserienniederlage lauernden Schwarzgelben ist, muss allerdings erst bewiesen werden. Der Ausfall von Jones (Gelbsperre) ist eine Schwächung. „Die Schalker sind zurück in der Spur“, findet Jürgen Klopp. Um mit einem „Schalk“ im Nacken fortzufahren: „Das lässt sie eine Derbyniederlage leichter verkraften ...“. Das Verkraften einer Niederlage im Kellergipfel dürfte beiden Beteiligten schwer fallen: Schlusslicht Greuther Fürth läuft die Zeit davon, will man noch eine erfolgreiche Serie in Richtung Relegationsplatz 16 starten und Hoffenheims neuer Keeper Heurelho Gomes hebt die Bedeutung des Spiels für die Kraichgauer hervor: „Das wird für uns das absolute Schlüsselspiel. Es geht um drei ganz wichtige Punkte.“
Mit Düsseldorf, Wolfsburg und Bremen laufen am Samstag drei Teams auswärts auf, deren Puffer nach unten noch nicht üppig genug erscheint, um sich deutlich gegenüber den Abstiegsrängen abzusetzen. Die Fortuna dürfte aufgrund ihres Gastspiels beim FC Bayern die größten Probleme haben, ihre Situation zu verbessern. Aber auch Wolfsburg (in Freiburg) und Werder (bei den Gladbachern) gehen als Außenseiter an den Start. Die jeweiligen Gastgeber sind nicht nur in der Tabelle besser platziert, sie spielten auch zuletzt erfolgreicher.
Die Mainzer hoffen nach vier Unentschieden in Folge auf einen Dreier. „Das ist schon eine hohe Hürde“, gibt Thomas Tuchel jedoch zu, dass es gegen Bayer Leverkusen schwierig werden könnte. Der Respekt beruht indes auf Gegenseitigkeit: „In Mainz ist es für jeden Gegner schwer, weil die Mannschaft mit viel Tempo und hoher Intensität spielt“, stellt sich Bayer-Teamchef Sami Hyypiä darauf ein, dass sein Team, dem in der Innenverteidigung die Stammkräfte Wollscheid (gesperrt) und Toprak (Knieverletzung) fehlen, unter Druck gerät.
Hannover, am Sonntag Gastgeber der Frankfurter, konnte bei den fünf letzten Gelegenheiten seine Heimstärke unter Beweis stellen. Bezogen auf die Eintracht muss man in der Bundesliga-Statistik der 96er sogar bis ins Jahr 1987 zurückblicken, um einen Sieg der Hessen in der niedersächsischen Hauptstadt aufzuspüren. „Sie sind nicht nur heimstark, sondern agieren aggressiv und beherrschen das schnelle Umschalten. Das wird nicht leicht“, ist Armin Veh deshalb auf eine schwere Aufgabe für die Eintracht vorbereitet, bei der erstmals Rode (Gelbsperre) ersetzt werden muss.
Abschließend trifft mit dem VfB Stuttgart die schwächste Rückrundenmannschaft auf den wankelmütigen Hamburger SV. Der strotzt nach den beiden letzten Partien ebenfalls nicht vor Selbstbewusstsein, weshalb Thorsten Fink zunächst einmal die Abwehr gestärkt sehen will: „Unser Hauptaugenmerk wird darauf liegen, zu null zu spielen.“ Ob Kapitän und Innenverteidiger Heiko Westermann dabei mitwirken kann, ist laut Fink noch fraglich; ein Bluterguss an der Wade macht Sorgen.
Wir müssen aufpassen, dass diese Seifenoper nicht das Niveau der Auseinandersetzung zwischen Dieter Bohlen und Thomas Anders erreicht.
— BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum über die Schlammschlacht mit Superstar Marcio Amoroso.