Dass Bayern Werder schlägt und die Borussen sich unentschieden trennen, hätte man sich im Vorfeld fast denken können. Somit blieb der Nachmittag der Spitzenspiele am Ende ein recht normaler. Zudem trennten sich Freiburg-Hannover und Wolfsburg-Mainz (jeweils 2:2) sowie Kaiserslautern-Hertha (1:1) auch entsprechend.
Vorab: Das ganz große Spitzenspiel war es leider nicht. Dazu standen die Abwehrreihen von Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund einfach zu gut. Die Führung des Spitzenreiters und amtierenden Meisters nach 40 Minuten durch Lewandowski fiel etwas unglücklich für den Tabellenzweiten, denn ter Stegen lenkte den Kopfball des Polen am auf der Torlinie postierten Deams vorbei, der ansonsten hätte retten können. Das besonders kampfbetonte Spiel fand hauptsächlich im Mittelfeld statt, wobei die Techniker auf beiden Seiten weniger glänzen konnten. Der Ausgleich durch Hanke (72.), nach schönem Pass von Bobadilla und trockenem Schuss des Angreifers, lag zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt in der Luft, denn die wenigen besseren Möglichkeiten hatte bis dahin und in der Schlussphase der BVB.
Auch die Partie zwischen dem Dritten (FC Bayern München) und Vierten (Werder Bremen) konnte nicht wirklich überzeugen, denn der Gast von der Weser war nicht in der Lage, den Rekordmeister über die gesamte Spielzeit öfter in Gefahr zu bringen. Zur Pause führten die deutlich dominierenden Hausherren nur 1:0 durch Ribery (22.) und mussten völlig überraschend nach 52 Minuten durch Rosenberg den Ausgleich schlucken. Innerhalb einer knappen Viertelstunde machte der FCB allerdings einen 4:1-Erfolg klar, der auch in der Höhe verdient war. Robben verwandelte zwei unstrittige Elfer (69., 83.) und Ribery stahl Gomez nach einem Durchbruch dessen Treffer, weil er einfach schneller war (77.). Zu Recht flog Aaron Hunt zudem zehn Minuten vor Schluss nach einem groben, unnötigen Einsatz vom Platz. Werder blieb somit, wie erwartet, gegen ein weiteres Spitzenteam der Liga ohne Punkt.
Zwei unterschiedliche Halbzeiten sahen im Breisgau die Besucher der Partie SC Freiburg gegen Hannover 96. Vor der Pause gingen die Niedersachsen verdient in Front, auch wenn dazu ein Eigentor von Bastians (44.) benötigt wurde. Nach dem Seitenwechsel beherrschte der Sport-Club jedoch deutlich das Geschehen. Cissé beendet seine Negativserie und köpfte nach 67 Minuten zum hochverdienten Ausgleich ein, doch ein weiteres Tor gelang den Hausherren trotz drückender Überlegenheit nicht mehr.
Die beiden Tore im Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC fielen schon in der ersten Viertelstunde. Zuerst bugsierte Hubnik die Kugel nach einer Tiffert-Flanke völlig unbedrängt und sinnlos per Flugkopfball ins eigene Netz (5.), ehe Rafael mit einer tollen Abnahme Lells Vorlage verwertete (14.). Das Spiel bestimmten über weite Strecken die Pfälzer, vor dem Tor aber war durchgängig "Schicht im Schacht". Deshalb holten die zurückhaltenden Berliner trotz der vielfältigen Chancen der Hausherren einen glücklichen Punkt am Betzenberg.
Über eine Stunde lang sah es nicht nach einer Punkteteilung zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Bayern-Bezwinger der Vorwoche, dem 1. FSV Mainz 05 aus. Die zum dritten Mal mit derselben Startaufstellung aufgelaufene Magath-Elf hatte zwei Treffer durch Mandzukic (10.) und einem Kirchhoff-Eigentor (41.) nach groben Abwehrschnitzern der Gäste vorgelegt, während die Tuchel-Truppe wenig bewirkte. Als nach 70 Minuten Ivanschitz durchbrach, von Benaglio gefoult wurde und vom Punkt verwandelt hatte, spielte Mainz plötzlich groß auf. Choupo-Moting gelang der verdiente Ausgleich (81.), Hasebe flog mit Gelb-Rot vom Platz (85.) und der VfL schwamm in der Schlussphase, rettete den Zähler aber noch mit viel Mühe über die Zeit.
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— Ralf Rangnick am 19. Dezember 1998 bei seinem legendären ,,Viererkette"-Auftritt im ZDF-,,Sportstudio" zu Moderator Michael Steinbrecher.