Wie erwartet

von Günther Jakobsen13:50 Uhr | 05.04.2012

Mit dem FC Bayern, Barcelona, Madrid und Chelsea qualifizierten sich jene Teams für das Halbfinale, die mehr oder minder favorisiert wurden. Benfica gelang es im Rückspiel noch, Chelsea eine zittrige Schlussphase abzutrotzen ...

Mühevoller, als man es sich beim FC Chelsea gedacht haben mag, setzten sich die Engländer gegen Benfica Lissabon durch. Der 1:0-Hinspielerfolg hatte den „Blues“ eine gute Ausgangslage verschafft und Lampards Schussgewalt beim Elfmeter - Benfica-Keeper Artur flog in die richtige Ecke, kam aber dennoch zu spät - ließen an der Stamford Bridge auf eine zeitige Vorentscheidung zugunsten Chelseas schließen (21.). Auch der Platzverweis gegen Pereira sprach nicht für die Portugiesen (40., Gelb-Rot). Benfica zeigte jedoch Charakter, glaubte an sich und ließ auch in Unterzahl nicht locker. Chelsea verpasste es mehrfach, das zweite Tor zu machen und so wurde die Angelegenheit noch höchst dramatisch, als Garcia nach einem Eckball zum 1:1 ausglich (85). Benfica drängte auf den Sieg, fing sich in der 90. Minute jedoch einen Konter: Meireles traf aus 17 Metern zum 2:1-Endstand, der Chelsea endgültig den Halbfinaleinzug gegen den FC Barcelona sicherte.

Das Viertelfinale der Katalanen gegen den FC Mailand strahlte zunächst nicht den erhofften spielerischen Glanz aus. Anders als das an Höhepunkten arme 0:0 des Hinspiels wies das Rückspiel im Camp Nou jedoch einen Sieger aus - in der regulären Spielzeit. Und Barca verdiente sich den 3:1-Erfolg, auch wenn darunter zwei (berechtigte) Elfmetertore Messis waren. Milan markierte in der 32. Minute den schön heraus gespielten 1:1-Zwischenstand (Nocerino nach Ibrahimovics Vorlage), konnte sich ansonsten jedoch offensiv kaum bemerkbar machen. Derweil musste Abbiati eine ganze Reihe guter Abschlüsse der Gastgeber parieren um das Resultat in Grenzen zu halten. Barca erreichte das CL-Halbfinale zum fünften Mal in Folge.

Der Spannungsfaktor der beiden anderen Viertelfinalpaarungen war bereits nach den Hinspielen gering. Bayerns 2:0-Erfolg in Marseille folgte ein Sieg in gleicher Höhe auf eigenem Platz, der bestenfalls in der Anfangsphase zur Disposition stand, als Olympique zwei Schüsse aufs Münchner Tor brachte, die Neuer parieren musste. Spätestens nach dem ersten der beiden Treffer Olics (13./37.) erübrigte sich jedoch die Frage nach dem Weiterkommen. Noch deutlicher setzte sich Real Madrid gegen Apoel Nikosia durch. „Es war ein Vergnügen, hier zu spielen, in einem solchen Spiel. Es ist der krönende Moment für uns gewesen, wobei die Tore heute gar nicht so wichtig waren“, kommentierte Apoel-Coach Ivan Jovanovic die 2:5-Niederlage seiner Mannschaft in Madrid. Chancen hatte er sich nach der voran gegangenen 0:3-Heimpleite ohnehin nicht mehr ausgerechnet.

André Schulin



Wir weiterhin alles dafür tun, dass wir zwar nicht der Topfavorit in Holland und Belgien sein werden, aber dass uns vielleicht der ein oder andere mehr zutraut.

— Bundestrainer Erich Ribbeck vor der EM 2000. Deutschland schied ohne Sieg in der Vorrunde raus.