Bayerische Revanche oder Fortsetzung des Gladbacher Höhenfluges - der Rückrundenstart am Freitag versprüht eine Menge Brisanz. Für Tabellenschlusslicht Freiburg wäre tags darauf ein Erfolg gegen den Nachbarn aus Augsburg ungemein wichtig, um nicht den Anschluss zu verlieren. Schalke versucht durch einen Erfolg über Stuttgart seine gute Platzierung zu bestätigen.
„Wir haben alle Mann an Bord“, verkündete Lucien Favre vor dem Topspiel Gladbach gegen FC Bayern, dabei berücksichtigend, dass der gesperrte Dante fehlt. „Wir haben hervorragende Innenverteidiger. Ich vertraue ihnen allen“, hat Favre keine Bedenken, Dantes Ausfall (Brouwers übernimmt) kompensieren zu können. Die Münchner können ebenfalls fast aus dem Vollen schöpfen, von den Gesetzten fehlt lediglich Ribery (Sperre). Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge will sein Team aufrütteln: „Uns muss klar sein: Am Freitag geht die Jagd auf Bayern los.“
Schalke-Stuttgart
Wolfsburg-Köln
Hoffenheim-Hannover
Angesichts von nur drei Zählern Rückstand auf den FCB darf sich auch der FC Schalke als Jäger des Tabellenführers betrachten. Vor eigenem Publikum empfangen die „Königsblauen“ den VfB Stuttgart. „Die Pause war lang genug, es kann wieder losgehen“, scharrt Huub Stevens bereits mit den Hufen. Der VfL Wolfsburg verleibte sich in der Winterpause acht neue Akteure ein. Felix Magath wollte noch nicht sagen, ob aus diesem Kreis der ein oder andere auf Anhieb zum Einsatz kommen könnte. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein besseres Offensivspiel zeigen können, als es in der Vorrunde der Fall war …“, meinte er jedoch. Mandzukic, der beste Goalgetter des VfL, muss aufgrund einer Verletzung für das Spiel gegen Köln allerdings passen. 1899 Hoffenheim musste in der Pause die Abgänge von Obasi (Schalke) und Sigurdsson (Swansea) hinnehmen. Im Heimspiel gegen Hannover 96 plant man eine Revanche für die 1:2-Hinrundenpleite, als man von einem schnell ausgeführten Freistoß überrumpelt wurde.
Nürnberg-Hertha
Freiburg-Augsburg
Kaiserslautern-Bremen
Unverändertes Personal in kurzen Hosen, aber mit Michael Skibbe einen neuen Taktgeber an der Seitenlinie bietet Hertha BSC zum Rückrundenstart auf. Der führt die Berliner nach Nürnberg. Die Franken sind - wie nicht selten in der jüngeren Vergangenheit - von Verletzungsproblemen verfolgt. „Die beste Nachricht ist, dass sich unter der Woche niemand mehr verletzt hat“, klagt Dieter Hecking. Bezogen auf die Platzierungen beider Konkurrenten ist das Spiel SC Freiburg (Rang 18) gegen den FC Augsburg (17) als Not gegen Elend zu bezeichnen. Speziell für die Gastgeber, bei denen Christian Streich sein Trainerdebüt gibt, ist der Erfolgsdruck höher, zumal sich durch den Verlust von Torjäger Cisse (Newcastle) ein Vakuum im Sturm aufzutun droht. Kaiserslautern hat auf seine Sturmflaute u.a. mit der Ausleihe von Werder-Stürmer Wagner reagiert - der jedoch aufgrund einer Klausel im anstehenden Spiel gegen die Grünweißen nicht mitmischen darf.
Hamburg-Dortmund
Leverkusen-Mainz
Als Gejagter ist grundsätzlich auch immer der amtierende Meister zu betrachten. Borussia Dortmunds Gastspiel beim Hamburger SV dürfte aber nicht aus diesem Grund erschwert sein, und weil der Gastgeber im Saisoneröffnungsspiel von den groß auftrumpfenden Schwarzgelben in die Ecke gestellt wurde: Götze, Weidenfeller und eventuell Piszczek fallen vermutlich aus. Aber auch die Hamburger plagen Sorgen. Neben Töre (Meniskusverletzung), der länger fehlt, stehen der Einsatz von Petric und Ilicevic auf der Kippe. Bayer Leverkusen will sich druckvoller und konstanter als in der Hinserie präsentieren. „Wir hatten in den vergangenen Wochen eine hohe Intensität und auch Qualität im Training. Jetzt kommt es darauf an, das auch am Sonntag gegen die Mainzer auf den Platz bringen“, schaut Robin Dutt dem Neustart erwartungsvoll entgegen. Die Gäste werden nicht in Bestbesetzung antreten können. „Im Moment ist es nicht allzu schwer, sich aufzudrängen. Da reicht es schon, wenn man gesund ist“, formulierte Thomas Tuchel unter der Woche seine Probleme, eine Mannschaft für ein Testspiel zu komplettieren.
Die Südkoreaner rennen wie die Teufel. Und da sie alle gleich aussehen, können sie in der Halbzeitpause ihre komplette Elf austauschen, und niemand würde etwas davon merken.
— Luis Aragones