Deutschland vs. Slowakei 4:0: Klopp als Tribünen-Glücksbringer!

von Carsten Germann17.11.2025 | 21:34 Uhr
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Foto: Imago

Verlieren verboten! Deutschland gegen die Slowakei am Montagabend in Leipzig zum Abschluss der WM-Qualifikationsgruppe A LIVE bei Fussballdaten.de im „Halbzeitfazit“ – 4:0 nach 45 Minuten und wer sonst als „Big Nick“ Woltemade konnte es machen?

„Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel, bei dem eine Mannschaft alles gewinnen und eine alles verlieren kann“, sagte Weltmeister Christoph Kramer vor dem Spiel in der Red Bull Arena in seiner ZDF-Analyse. „Alles andere als Platz eins wäre in dieser vermeintlich leichten Qualifikationsgruppe eine Enttäuschung“, gab sein Weltmeisterkollege von 2014, Per Mertesacker die Losung aus.

Die DFB-Auswahl erzielte in den Spielen gegen Luxemburg, Nordirland und die Slowakei nur zehn Tore.

Mit einem Remis hätte Deutschland den Gruppensieg und damit das Minimalziel erreicht. „Wir sind vor dem Spiel sicher nervös, aber das macht auch den Reiz aus“, gab Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Leipzig offen zu.

Das Hinspiel in Bratislava hatte Deutschland am 4. September 2025 mit 0:2 genial verstolpert und dabei einer der schwächsten Leistungen der letzten Jahre gezeigt (Fussballdaten.de berichtete). 

Gewinnen die Slowaken wie im Hinspiel, dann muss Deutschland erstmals seit 2001 (gegen die Ukraine) in die WM-Playoffs.

Gut für das DFB-Team: Bei Punktgleichheit entscheidet die Tordifferenz und nicht der direkte Vergleich.

Deutschland begann mit Leroy Sané (29) von Galatasaray Istanbul und Nick Woltemade (23) von Newcastle United in der Doppelspitze.

Deutschland gegen Slowakei: Zwei BVB-Stars müssen weichen

DFB-Kapitän Joshua Kimmich (30) spielte auf der rechten Außenverteidigerposition. Leon Goretzka (Bayern) und Nico Schlotterbeck (BVB) kamen gegenüber dem 2:0 in Luxemburg neu ins Spiel für Felix Nmecha und Waldemar Anton (beide ebenfalls Borussia Dortmund).

Francesco Calzona, italienischer Trainer der Slowakei, ging mit einer Dreier-Sturmreihe mit Leo Sauer, David Strelec und David Duris in das wichtigste Spiel der Verbandsgeschichte seit dem EM-Achtelfinale 2024 gegen England in Gelsenkirchen (1:2 n. V.).

  • Deutschland übernahm bei 77 Prozent Ballbesitz direkt die Initiative, agierte aber in der Anfangsphase zu rechtslastig. Leroy Sané verlor zunächst viele Bälle.

Das sahen wohl auch die Red-Bull-Macher Jürgen Klopp (58) und Mario Gomez (40) auf der Tribüne so.

  • Den ersten Torschuss gab Florian Wirtz vom FC Liverpool ab (15.).

„Big Nick“ zum vierten

  • Der zweite war drin: Rechtsflanke von Kimmich und dann war „Big Nick“ zur Stelle: Kopfball-Treffer von Nick Woltemade (18.). Der Newcastle-Stürmer hatte auch in Luxemburg mit einem Doppelpack und zuvor in Belfast gegen Nordirland (1:0) die Partie gerettet.
  • Weiter ging es: Der slowakische Nationaltorhüter Martin Dubrávka (nur drei Gegentore in der Quali) rettete gegen Serge Gnabry im 1:1-Duell (26.).

Die anschließende Ecke setzte Goretzka per Kopf drüber.

25 Länderspiel-Tore

  • Die deutsche Mannschaft war den Slowaken in den ersten 30 Minuten – anders als im Hinspiel in Sachen Laufdistanz (30,9 Kilometer) und Passgenauigkeit (94 Prozent) überlegen. Sie lieferte bis dahin den besten Auftritt in dieser schmalen WM-Qualifikation.Das bestätigte sich nach 29 Minuten: 2:0 durch Serge Gnabry nach feinem Zuspiel von Aleksandar Pavlovic. Es war das 25. Länderspiel-Tor des Wahl-Münchners Gnabry.
  • David Hancko (35.) setzte einen Kopfball nach Ecke von links knapp neben das deutsche Tor, das erste Lebenszeichen des slowakischen Gegners.

„Kombinationsfußball, der Spaß macht“

Im Gegenzug erzielte Leroy Sané (36.) das 3:0 für Deutschland – damit scheint dieser Fall frühzeitig klar zu sein. Die Vorarbeit kam von Florian Wirtz.

„Das war die beste erste Hälfte, die ich von Deutschland seit langem gesehen habe“, sagte Per Mertesacker im ZDF-Livekommentar, „es ist Kombinationsfußball, der offensiv so viel Spaß macht. Kimmich und Schlotterbeck geben dieser Mannschaft Qualität.“

Aber auch Leroy Sané, den unter Julian Nagelsmann so lange keine Rolle spielte. Er traf nach 41 Minuten zum 4:0. Die Vorarbeit von rechts mit feinem Chip-Ball kam wieder von Wirtz.

Jetzt stimmten die Fans in Leipzig einen Evergreen an: „Oh, wie ist das schön“, wahlweise auch „Wo ist Helmut Schön…?“

Aber Spaß beiseite, sowas haben auch wir in der Redaktion lange nicht gesehen, zumindest nicht LIVE mit Deutschland…